Mallorca-Rundfahrt vom 8. bis 12. Februar eröffnet europäische Radsport-Saison. Milram-Fahrer gehören zu den Favoriten.

Es gab sicher bessere Zeiten, um ein Radsport-Event zu veranstalten. Der Radsport steckt nach zahlreichen Dopingskandalen in einer Glaubwürdigkeitskrise, es wird immer schwieriger, Sponsoren zu finden. „Die Rezession bereitet uns die meisten Probleme“, sagt Manuel Hernández. Der Leiter der „Challenge - Volta a Mallorca“ organisiert zum 16. Mal das größte Radsport-Ereignis der Insel, das vom 8. bis zum 12. Februar zum 18. Mal ausgetragen wird.

Wie schon in den Vorjahren wird auch diese Mallorca-Rundfahrt wieder die europäische Radsport-Saison eröffnen. Die Challenge stehe auf einer Stufe mit den wichtigsten spanischen Mehrtages-Fahrten wie die Andalusien- oder die Baskenrundfahrt. „Wir haben auf Mallorca einfach mit die besten klimatischen Bedingungen in Europa. Deswegen kommen die Fahrer so gerne zu uns.“ Nicht dabei ist in diesem Jahr allerdings das Team Astana um die beiden Tour-de-France-Sieger Alberto Contador und Lance Armstrong. „Astana bereitet sich in den USA vor. Das ärgert uns natürlich schon ein bisschen, aber das kommt eben vor.“ Im Vorjahr war Contador der große Star der Challenge. Diese Rolle könnten in diesem Jahr die Fahrer des letzten verbliebenen deutschen Profiteams Milram einnehmen: Linus Gerdemann und Gerald Ciolek gehören zu den Favoriten, ebenso der australische Weltklasse-Sprinter Bobby McEwen auf den Flach-Etappen sowie die Spanier Óscar Pereiro, Alejandro Valverde (Challenge-Sieger 2005 und Sechster der Tour de France 2007) sowie Olympiasieger Samuel Sánchez. Unter den deutschen Teilnehmern ist noch das Dortmunder Amateur-Team Sparkasse zu erwähnen.

Die mallorquinischen Rad-Fans hoffen natürlich auf ihren Lokalmatadoren Toni Colom, der 2004 als bislang einziger Insulaner in der Geschichte der Challenge diese Rundfahrt gewinnen konnte. Colom fährt wie McEwen für das neu gegründete russische Team Katyuscha. Für Colom wird die diesjährige Challenge etwas Besonderes sein, denn erstmals ist sein Heimatort Bunyola Start und Zielankunft der vierten Etappe. „Er ist einer der größten Fahrer der Insel, da war es an der Zeit, ihm zu Ehren diese Etappe zu gestalten“, sagt Hernández.

Eine weitere Neuerung ist der Verzicht auf die Etappe über den Puig Mayor, den mit 1.445 Metern höchsten Punkt Mallorcas. Durch die starken Regenfälle und Erdrutsche ist die Strecke unbefahrbar. Das Dach der Mallorca-Rundfahrt bildet in diesem Jahr der Coll de Sóller (497 Meter).

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