Ex-Fußball-Profi Michael Rummenigge (45) ist heute ein erfolgreicher Geschäftsmann. Unter anderem leitet er eine Fußballschule und baut Soccerhallen. Rummenigge spielte bei Bayern und Dortmund 309 Mal in der Bundesliga (drei Meisterschaften, zwei Pokalsiege) und 50 Mal im Europacup. Er erzielte 80 Tore, bildete in der Saison 1983/84 ein gefürchtetes Sturmduo mit dem älteren Bruder Karl-Heinz (55) und spielte zwei Mal für Deutschland. Mit der MZ sprach er über Mallorca – und die Bürde des Namens Rummenigge.

Wie lebt man als kleiner Bruder?

Wunderbar. Heute kann ich über solche Fragen sogar schmunzeln. Wir sind übrigens fast gleich groß, obwohl Karl-Heinz acht Jahre älter ist und der größere Star war. Als ich nach München kam, war er schon weltbekannt. Wenn man das mit heute vergleichen will, hatte er etwa den Status von Cristiano Ronaldo.

Setzt Ihr Sohn Marco (21) die Familientradition fort?

Er war in allen Jugend-Nationalmannschaften und spielt bei Waldhof. Leider hatte er aber viele Verletzungen, muss jetzt wieder fit werden und wird mit seinem Namen kritischer beurteilt als andere. Auch Fabio (13) hat Talent. Calvin (17) ist dagegen ein toller Golfer mit Handicap 7,5 und freut sich auf Mallorca.

Sie organisieren jedes Jahr 30 bis 40 Fußballcamps in Berlin, auf Sylt oder in Kärnten. Warum jetzt auch auf Mallorca?

Weil es gut ins Portfolio passt, und weil der Rasenplatz am Hilton optimale Bedingungen für das Passen, Stoppen und Spielen bietet. Auf Mallorca sind wir zum zweiten Mal und wollen nach dem ersten Versuch auf einem veralteten Kunstrasen in Cala Ratjada jetzt regelmäßig ins Hilton kommen. Außerdem liebt die ganze Familie Mallorca. Meine Frau war schon 1969 zum ersten Mal auf der Insel, und wir haben hier gute Freunde und Bekannte wie Axel Lange oder Klaus Augustin vom Robinson-Club.

Stehen Sie in Konkurrenz zu Rudi Völler in Cala Millor?

Rudi macht seine Sache gut. Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, weil dort an der Fußballschule von März bis Oktober gearbeitet wird, bei uns aber punktuell. Zusätzlich zum Herbst werden wir höchstens ein paar Sommerwochen anbieten.

Sie haben 2007 die Trainer-Lizenz erworben. Was haben Sie dazugelernt?

Vor allem den Perspektivwechsel vom Spieler zum Trainer, viel über Medienarbeit oder Psychologie.

Was ist das Erfolgsgeheimnis Ihres Mentors Ottmar Hitzfeld?

Sein Motto ist, dass nicht die elf Besten spielen, sondern die elf, die am besten zusammenpassen. Er ist ein Taktikfuchs und Medienprofi mit menschlichen Qualitäten. Sieht man auch jetzt in der WM-Qualifikation mit der Schweiz, die ja als Gruppenerster der WM in Südafrika schon sehr nah ist.

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