Real Mallorca hat trotz einer 3:4-Niederlage gegen Atlético Madrid am letzten Spieltag der Primera División den Klassenerhalt geschafft. Bedanken können sich die Fußballer von Trainer Michael Laudrup beim FC Valencia, der in La Coruña mit 2:0 gewann und somit den Traditionsclub Deportivo in die zweite Liga schickte. Mallorca rutschte in der Endabrechnung von Platz 13 auf 17 ab, weil alle anderen Mannschaften außer La Coruña im Abstiegskampf zumindest einen Punkt holten.

Wohl selten wurde in Palmas Stadion Son Moix eine Niederlage so euphorisch gefeiert wie in der Nacht von Samstag (21.5.) auf Sonntag. Nachdem direkt mit dem Abpfiff einige Sekunden lähmendes Entsetzen das ausverkaufte Stadion erfüllt hatte, entlud sich die Erleichterung kurze Zeit später in einen einzigen Jubelschrei. Das Ergebnis aus La Coruña traf im weiten Rund ein und damit war klar: Real Mallorca spielt auch in der 15. Saison in Folge in Spaniens höchster Liga. Verdient hatten es sich die Spieler nach einer aufopferungsvollen Leistung zumindest.

Gleich zu Beginn wollten die Hausherren mit Engagement nach vorne spielen und vergaßen im Übereifer und in der Nervosität komplett die Verteidigung. So marschierte nach elf Minuten Agüero durch die löchrige Abwehr und ließ Torwart Aouate aus spitzem Winkel keine Chance. Dieser frühe Treffer schockte die junge Mannschaft. In der Folge wurde die Nervosität noch größer, haarsträubende Fehler reihten sich aneinander, und nur fünf Minuten später sezierte Atlético Madrid zum zweiten Mal genüsslich die Mallorca-Defensive. Diesmal vollendete Juanfran aus ähnlicher Position. Mallorca kam bis zur Pause zu einigen, teils hundertprozentigen Chancen, scheiterte aber meist an den eigenen Nerven.

Nach dem 0:3 kurz nach Wiederanpfiff erneut durch Agüero verließen die ersten Zuschauer das Stadion. Sie hatten aber noch nicht den Ausgang erreicht, da keimte wieder Hoffnung auf. Einen Elfmeter verwandelte De Guzman zum 1:3. Richtig laut wurde es in der 70. Minute, als Webó einen schönen Kopfballtreffer zum 2:3-Anschluss erzielte. Jetzt warf Mallorca alles nach vorne und hätte durch Pereira ausgleichen müssen. Doch im Gegenzug stellte Agüero mit einem artistischen Tor den alten Abstand wieder her. Webó blieb in der 90. Minute nur noch, das 3:4 zu erzielen. Danach war Schluss und alle hörten gebannt Radio oder versuchten, über das Handy die anderen Ergebnisse einzuholen. Kurz darauf war klar, dass es Mallorca geschafft hatte. Ein nervenaufreibendes Finale, das vor wenigen Wochen so niemand vermutet hatte, als die Mannschaft scheinbar gesichert auf Platz 9 der Tabelle stand.