Es war ein kurzes Intermezzo, das den mallorquinischen Basketball-Profi Rudy Fernández im Herbst 2011 in sein Heimatland zurückführte. Jetzt steht fest, dass der 24-Jährige ab dem ersten Weihnachtsfeiertag in der nordamerikanischen Profiliga NBA wieder auf dem Feld steht. Und das bei keinem geringeren Club als dem amtierenden Champion, den Dallas Mavericks. Rudy hatte in Texas im Juni einen Vertrag über ein Jahr unterzeichnet und sollte unter anderem Teamkollege des deutschen Superstars Dirk Nowitzki werden.

Dann kam ihm allerdings der Spielerstreik im Sommer dazwischen. Schon lange hatte in der Liga ein Streit über eine Gehälterobergrenze geschwelt. Die Club-Bosse wollten diese unbedingt einführen, um die Schulden der Teams zu begrenzen. Denn die Vereine hatten in den vergangenen Jahren Milliardenverluste eingefahren. Zum 1. Juli lief der seit 2005 geltende Tarifvertrag aus, der sogenannte „Lockout" konnte nicht mehr verhindert werden.

Beim Lockout sperren die Club-Besitzer die Spieler regelrecht aus den Hallen aus. Die Akteure können in dieser Zeit weder trainieren noch Liga-Spiele austragen. Es war schnell klar, dass der Streik keine Sache von Tagen oder Wochen sein würde, zu tief war der Graben zwischen Club-Besitzern und Spielergewerkschaft. Die Bosse wollten den Spielern vor der Saison ein Drittel des Gehalts kürzen, da machten die aber nicht mit. Zahllose Verhandlungsrunden blieben ergebnislos.

So weit die Positionen auseinanderlagen, so überraschend haben sich alle Beteiligten Samstagnacht (26.11.) zusammengerauft. Worin die Einigung genau besteht, ist noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Nun muss die Spielergewerkschaft noch unterschreiben, was aber als Formsache gilt.

Rudy, der am Montagabend in seiner Heimatstadt Palma einen Premi Popular des Radiosenders Cadena Cope entgegennahm, freute sich, dass die Saison in der NBA nun endlich losgeht.

In den vergangenen zwei Monaten hatte er für den spanischen Top-Club Real Madrid gespielt. Bei den Madrilenen hatte er einen Vertrag über fünf Jahre unterzeichnet, den er nach Auslaufen seines Kontrakts in Dallas im kommenden Sommer wieder aufnehmen könnte. Finanziell würde sich das sogar lohnen: In Dallas verdient Rudy 1,6 Millionen Euro pro Saison, in Madrid sind es knapp drei Millionen.

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