Die Krise erwischt nun auch den seit Jahren auf Mallorca boomenden Radsport und damit die 21. Auflage der Challenge Mallorca. Ursprünglich sollte die Challenge aus fünf Einzelrennen bestehen. Kurz vor dem Start am Sonntag (5.2.) wurde aber ein Renntag gestrichen, da die Balearen-Regierung ihre Unterstützung deutlich heruntergefahren hat.

Die Rennserie konnte unter anderem gerettet werden, weil die Hotelkette Iberostar mit der Firma Unisport, die die Challenge organisiert, eine fünfjährige Sponsoring-Partnerschaft schloss. Deshalb sind die Fahrer im zur Kette gehörigen Hotel Playa de Muro untergebracht. Bleiben also vier Tage übrig, an denen sich in diesem Jahr wieder die Crème de la Crème des internationalen Radsports auf der Insel zum Einstrampeln auf die Saison trifft.

Tour-Sieger Cadel Evans aus Australien ist ebenso dabei wie die beiden luxemburgischen Schleck-Brüder Andy und Fränk, die deutschen Top-Fahrer Andreas Klöden, Linus Gerdemann oder Jens Voigt und wohl auch Alberto Contador.

Für Alberto Cortés, Pressesprecher der Firma Unisport Consulting, wäre das die große Nachricht. „Er ist unser Nationalheld, auch wenn er vielleicht ein bisschen gedopt hat." Contador muss seinen Start aber davon abhängig machen, ob er kurzfristig zum Sportgericht zitiert wird. Dass so viele Fahrer aus der ersten Riege auf Mallorca dabei sind, ist für Cortés logisch: „Es gibt im Frühjahr keinen besseren Platz als Mallorca, um sich auf die Radsaison einzustimmen."

Das hat sich herumgesprochen: 21 Mannschaften strampeln 2012 bei der Challenge mit, darunter auch die beiden deutschen Teams Nutrixxion und NetApp.

Ein Geheimnis des Erfolges der Challenge ist sicher auch der Modus, in dem gefahren wird. Es handelt sich nicht um eine klassische Rundfahrt, sondern der Wettbewerb besteht aus vier einzelnen Tagesfahrten. Das verschafft den Fahrern die Möglichkeit, auch einmal eine „Etappe" auszulassen, je nachdem was der aktuelle Fitnesszustand beziehungsweise der Fortgang des Trainings erlaubt.

In diesem Jahr ist auch wieder das Fernsehen dabei. Der spanische Sportsender Teledeporte hat mit den Organisatoren eine Vereinbarung unterzeichnet und zeigt an den vier Renntagen ab 20.30 Uhr jeweils eine Zusammenfassung. Teledeporte hat die Alleinübertragungsrechte und dabei auch interessierte TV-Stationen aus Deutschland und England ausgestochen.

Wer einen Blick auf die aktuell besten Radrennfahrer der Welt werfen will, tut das am besten an den jeweiligen Startpunkten. Am ersten Tag wird die Trofeo Palma gefahren, zu bewältigen sind ab 11 Uhr insgesamt 116 Kilometer auf einem Rundkurs ab dem Auditorium am Paseo Marítimo. Der Sieger wird gegen 13.35 Uhr im Ziel am Auditorium erwartet.

Weniger Zuschaueransturm dürfte an den drei folgenden Renntagen zu erwarten sein. Am Montag (6.2.) um 12 Uhr nehmen die Radprofis an der Ronda de Migjorn in Llucmajor eine 171,7 Kilometer lange Strecke in Angriff, die über Cap Blanc, Colònia de Sant Jordi, Campos, Felanitx und Manacor führt, bevor es über Llucmajor zum Zieleinlauf nach Campos geht.

Der vorletzte Renntag (Trofeo Deià, Dienstag, 7.2.) beginnt ebenfalls um 12 Uhr. Ab Deià führt die Route über Valldemossa, Bunyola, Alaró, Inca, Escorca, Fornalutx, Sóller und wieder Valldemossa zurück nach Deià. Trofeo de la Serra de Tramuntana nennt sich das Abschlussrennen am Mittwoch (8.2.). Start ist um 12 Uhr auf der Plaça d´Espanya in Sóller. Über die Ma-10 geht es über Andratx, Calvià, Esporles, Bunyola, Sóller und Fornalutx bis nach Lluc. Dabei muss das Feld den 935 Meter hohen Pass des Puig Major bezwingen.

Im E-Paper sowie in der Printausgabe vom 2. Februar (Nummer 613) lesen Sie außerdem:

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