Man könnte es einen Staatsstreich nennen, was sich am Montagnachmittag (3.12.) im Verwaltungsrat des Fußball-Erstligisten Real Mallorca abgespielt hat. Biel Cerdà, der bisher zu den Verbündeten des Präsidenten Jaume Cladera und des Vizepräsidenten Llorenç Serra Ferrer gehörte, wechselte die Seiten und unterstützte in einer Abstimmung einen Antrag des deutschen Aktionärs Utz Claassen. Der ehemalige Spitzenmanager hatte gefordert, den Punkt "Ablösung des Präsidenten Jaume Cladera" in die Tagesordnung aufzunehmen. Das gelang ihm zwar nicht für diese Sitzung, in der nächsten Zusammenkunft allerdings soll dann über den Antrag abgestimmt werden.

Neben dem Aktionär Pedro Terrasa und dem Abgeordneten der Fanclubs, Pep Roig, stimmten also auch Cerdà und Claassen für den Antrag. Serra Ferrer und Miguel Coca auf der anderen Seite standen isoliert da. Serra Ferrer verlor zum ersten Mal in seiner Amtszeit eine Abstimmung. Cladera kündigte an, in 10 bis 15 Tagen die nächste Sitzung des Verwaltungsrates einzuberufen, in der dann seine Ablösung Thema sein soll. Jaume Cladera räumte nach der Sitzung ein, dass seine Zeit bei Real Mallorca abgelaufen sei, und zeigte sich erleichtert über sein baldiges Ausscheiden aus dem Verwaltungsrat.

Bisher hatte Cerdà stets die Seite um Serra Ferrer und Cladera in den Abstimmungen unterstützt. Schon geraume Zeit allerdings war offensichtlich, dass sich Cerdà und Cladera nicht mehr verstanden. Auslöser waren Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Umzugs von Real Mallorca ins ehemalige Stadion Lluis Sitjar.