So international wie in diesem Jahr war die Segelregatta „Copa del Rey" noch nie besetzt. Presse­chef Alejandro Varela ist stolz darauf, dass zur 32. Ausgabe der Königs-Regatta vom 29. Juli bis 3. August Teilnehmer aus 24 Ländern anreisen. 118 Boote sind bereits angemeldet, nahe am Allzeit-Rekord von 120 vor zwei Jahren. „Das ist eine Zahl, mit der wir aufgrund der Krise nicht gerechnet haben", sagt Varela der MZ. Zwar gebe es weniger Teilnehmer aus Spanien, dafür sprängen aber andere Länder ein. Aus der ganzen Welt kommen Bootsbesatzungen, von Südafrika über die USA bis hin zu Ecuador und Litauen.

X-35-Europameisterschaft

Darunter auch zahlreiche Deutsche, wie etwa Christian Plump, der mit seiner Swan 45 „Elena Nova" in der Königsklasse ORC 1 startet. Plump war schon im Mai auf Mallorca und gewann zum Saisonauftakt gleich die Regatta Palma-Vela. Der Bremer war bereits zweimal Welt- und Europameister in der ORC-Klasse in Nordeuropa und siegte schon bei so prestigeträchtigen Regatten wie der Kieler Woche oder dem Baltic Nations Cup. In diesem Jahr wagt er den Sprung ins Mittelmeer.

Wenn auch bei Redaktionsschluss noch nicht alle Besatzungs­mitglieder bekannt waren, steht schon jetzt fest, dass die Copa del Rey aus sportlicher Sicht auch in diesem Jahr wieder hochkarätig besetzt ist. Gefahren wird an den sechs Regattatagen jeweils zweimal. Für die X-35-Klasse haben sich die Verantwortlichen diesmal für Palma ein Zuckerl einfallen lassen: Die Rennen in dieser Kategorie werden gleichzeitig als ­Europameisterschaft ausgetragen. Zwölf Boote fahren hier um den Titel mit, je vier davon aus Italien und Russland. Wobei die Krise auch bei den Italienern ihre Spuren hinterlassen hat: Bei vergangenen Ausgaben waren es zehn oder mehr.

Nicht der Krise zum Opfer fallen dürfte die Teilnahme der Königs­familie. Zwar steht noch nicht fest, wann genau Prinz Felipe zur Regatta stößt, „aber wir gehen davon aus, dass er vorbeischauen und auf der ´Aifos´ mitfahren wird", sagt Varela. Welche königlichen Familienmitglieder sonst noch im Lauf der Woche anwesend sein werden, ist noch unklar. König Juan Carlos jedenfalls nimmt aufgrund seines fortgeschrittenen Alters schon seit vier Jahren nicht mehr an der Regatta teil.

Kopfschmerzen bereitete den Veranstaltern dieses Jahr, dass mit Audi einer der beiden Haupt­sponsoren abgesprungen ist. „Völlig überraschend", wie Varela sagt. „Audi hat seine Sponsoring-­Aktivitäten auf andere Gebiete umverteilt und uns im März darüber informiert." Da war es aber längst zu spät, um einen weiteren Großsponsor neben der Versicherung Mapfre an Land zu ziehen. Das Budget war bereits im November festgezurrt worden.

So blieb den Verantwortlichen nichts anderes übrig, als überall die Stellschrauben anzuziehen. Gelitten haben vor allem die Gehälter der Angestellten, die jeweils für die Regatta angeheuert werden. Welcher Betrag der Copa del Rey nach der Audi-Absage wegfällt, will Varela nicht sagen, doch laut seiner Aussage muss die Organisation in diesem Jahr mit 30 bis 40 Prozent weniger Geld auskommen.

Party im Race Village

Umso erstaunlicher ist, dass das Rahmenprogramm weitgehend beibehalten werden soll. Auch in diesem Jahr wird es neben etlichen Sponsoren-Events und exklusiven Partys im Real Club Náutico wieder ein sogenanntes Race Village im Park Sa Feixina oberhalb des Paseo Marítimo geben. Dort sollen auch die Einwohnern Palmas und die Urlauber ein wenig Regattaluft schnuppern können. Das Race Village ist vom 24. Juli bis 3. August geöffnet, unter anderem soll es dort jeden Abend Konzerte geben. Der Eintritt ist frei, allerdings dürfen maximal 1.200 Personen auf das Gelände.

Die Rennen selbst als Zuschauer zu verfolgen, ist hingegen schwierig. Die einzige Möglichkeit besteht darin, im Race Village oder vor dem Fernseher die Tageszusammenfassungen von Televisión Española anzuschauen. Derzeit wird noch mit anderen Sendern über eine Live-Übertragung verhandelt.

Im E-Paper sowie in der Printausgabe vom 25 Juli (Nummer 690) lesen Sie außerdem:

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