Mallorca ist als Heimat von Rafael Nadal und Carlos Moyà hochklassige Tennisspieler gewohnt. Gleichwohl kommen die Insulaner selbst selten in den Genuss, die beiden ehemaligen Weltranglisten-Ersten auf Mallorca spielen zu sehen. Das war Ansporn für Mikael Landström, Besitzer des Hotel Portixol und inzwischen auch des Palma Sport & Tennis Club, in Palma ein hochkarätiges Tennisturnier auf die Beine zu stellen. Der Legends Cup, eine Veranstaltung der ATP Champions Tour mit ehemaligen Spitzenspielern, findet in seinem Club vom 8. bis 11. Oktober statt. Dem Schweden kam dabei zupass, dass die Bau- und Renovierungsarbeiten auf dem Gelände, das er im vergangenen Jahr erworben hatte, in den kommenden Tagen abgeschlossen sein sollen.

Landström und sein Team waren im vergangenen Jahr ins belgische Knokke-Heist geflogen, wo eines der ATP-Champions Tour-Events stattfindet. Dort wurden die ersten Kontakte geknüpft. Eine Abordnung des Weltverbandes ATP kam daraufhin auf die Insel, um sich die Bedingungen vor Ort anzuschauen. Und die Besucher waren offenbar trotz der damals gerade begonnenen Bauarbeiten überzeugt.

Natürlich ist auch Geld geflossen, doch über dieses Thema sprechen die Organisatoren ungern. „Ich kann dazu nichts sagen, weil ich erst später dazukam", so Mija Mijanovic von der Portixol Group. Doch Antonio Ferragut, Präsident des balearischen Tennisverbandes, sagt der MZ: „Natürlich zahlen die Veranstalter dafür etwas. Die Spieler bekommen ja auch Preisgeld. Das ist schließlich ein offizielles Turnier." Eines, das noch dazu große Namen zu bieten hat. Die Liste wird von Lokalmatador Carlos Moyà angeführt und reicht von Sergi Bruguera, Tim Henman und Henri Leconte über Pat Cash bis hin zu Thomas Enqvist und den beiden Doppel-Spezialisten Mansour Bahrami und Mikael Pernfors.

Die strengen Richtlinien der ATP sorgen automatisch dafür, dass die Champions Tour-Veranstaltungen hochkarätig besetzt sind: Jeder der teilnehmenden Spieler muss entweder einmal in seiner Karriere die Weltrangliste angeführt, im Finale eines Grand Slam-Turniers gestanden haben oder aber Einzelfinalist in einem Davis Cup-Finale gewesen sein. Moyà ist zwar der Einzige von den auf Mallorca antretenden Akteuren, der in seiner Laufbahn an der Spitze der ATP-Weltrangliste war. Doch die anderen Spieler schafften es immerhin alle bis Platz 3 oder 4. Ein weiteres Kriterium bei der Zusammenstellung der Spieler war für Landström und Mijanovic, das Starterfeld möglichst international aufzustellen.

Die Tenniswelt auf der Insel zittert auf jeden Fall schon voller Vorfreude der Veranstaltung entgegen. „Wir werden auf jeden Fall anderes Tennis zu sehen bekommen, als das, was heute gespielt wird", sagt Tennis-Präsident Ferragut. „Zu Zeiten dieser Spieler war die Athletik weniger wichtig. Es wurde viel leichtfüßiger gespielt, und die Ballwechsel waren länger."

Ferragut erwartet genauso wie Mijanovic, dass das Turnier von der Bevölkerung gut angenommen wird. „Wir haben auf dem Court Platz für 1.200 Zuschauer, da kann gute Stimmung aufkommen", sagt die Organisatorin. Ganz kostenlos wird der Spaß allerdings nicht sein. Da man aber noch mitten in den Planungen stecke, könnten sie derzeit noch nicht sagen, wie teuer die Eintrittskarten werden, so Mijanovic. Die Spiele werden gegen Abend stattfinden. Die Vormittage stehen dagegen im Zeichen eines anderen Turniers, in dem sich Jugendliche aus den Partnerstädten Palma und Düsseldorf messen. Ferragut: „Das wird eine Art Davis-Cup der beiden Städte, die beide außerordentlich gute Nachwuchstalente im Tennis haben."

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