Es wäre das Geschäft seines Lebens: Francisco Garrido aus Manacor hat eine Erfindung gemacht, die ihm jetzt vielleicht die Scheichs aus Katar für 6 Millionen Euro abkaufen, um damit die Stadien für die Fußball-WM 2022 zu kühlen.

Doch dazu müssen seine Kühlturbinen am Samstag (18.6.) einen entscheidenen Test bestehen: Im Dabeisein der angereisten Scheichs will er die Kühlkraft seiner Maschinen live vorführen. Dazu will er die Sporthalle in der Balearen-Universität UIB zunächst auf rund 60 Grad aufheizen, um sie anschließend innerhalb von kurzer Zeit und bei geschlossenen Türen auf etwa 28 Grad abzukühlen.

Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, wollen dieser Präsentation nicht nur drei Scheichs aus Katar beiwohnen, sondern auch ein ägyptischer Industrieller, zwei belgische und ein italienischer Unternehmer sowie natürlich der Erfinder höchstpersönlich: der stolze Garrido.

Die Vorgeschichte seiner Erfindung, die jetzt Geschichte machen könnte, reicht 20 Jahre zurück, erinnert sich Garrido. An einem regnerischen Tag im Jahr 1996 streikten die Scheibenwischer seines Autos. "Da bin ich auf die Idee gekommen, ein System zu erfinden, dass die Windschutzscheibe durch ein Luftgebläse trocknet, und ich begann, erste Experimente in meiner Garage zu machen", erinnert sich Garrido.

Diese Erfindung ließ er sich zwar patentieren, aber eine kommerzielle Umsetzung erfolgte nie. Ebenso erging es ihm mit den von ihm ersonnenen Anti-Nebel-Turbinen, mit denen er Flughäfen und Autobahnen nebelfrei halten wollte.

Nun könnte der große Durchbruch seiner Grundidee von damals kommen. Sollten sich die Scheichs für seine Erfindung entscheiden, würde jedes der 14 WM-Stadien mit 62 bis 64 dieser Turbinen ausgestattet, um die Temperaturen auf ein erträgliches Maß zu drosseln. Hergestellt würden sie teilweise in einer Werkhalle in Manacor, die früher mal eine Tischlerei war. /tg