Es sind furchtlose Gestalten, die sich an eine neue Herausforderung auf Mallorca wagen: 25 Extremsportler, ausschließlich Männer, wollen am Wochenende ihren Körper ans Limit führen. Die Distanzen des ersten UltraMallorcaMan haben es in sich. An drei Tagen, von Donnerstag (30.3.) bis Samstag (1.4.), sind insgesamt 532 Kilometer quer über die Insel zurückzulegen. Der UltraMallorcaMan (Motto „Es gibt kein hartes Rennen, sondern nur einen schwachen Geist") ist die ex­tremste Sportveranstaltung, die bisher auf der Insel stattgefunden hat.

Am ersten Tag sind zehn Kilometer Schwimmen angesagt, viermal muss in der Bucht von Alcúdia ein 2,5 Kilometer langer Kurs zurückgelegt werden. Direkt im Anschluss geht es weiter auf dem Fahrrad, wo die Teilnehmer 126 Kilometer strampeln müssen, darunter auch auf den 534 Meter hohen Puig de Randa. Am zweiten Tag sind auf dem Fahrrad 312 Kilometer rund um Mallorca zu bewältigen. Hier greifen die Organisatoren auf den Streckenverlauf der bereits seit einigen Jahren etablierten Radrennfahrt Mallorca 312 zurück, die in diesem Jahr am 29. April in Playa de Muro startet. Und zum Abschluss am Samstag erwartet die Teilnehmer - unter denen bis Redaktionsschluss kein Deutscher war - noch ein doppelter Marathon mit 84,4 Kilometern.

„Gesund ist das unter Garantie nicht", sagt Toni Contestí und lacht am Telefon laut auf. „Aber wir sind eben ein bisschen verrückt, wir

machen das gerne." Wir, das sind neben dem mallorquinischen Ultra­läufer unter anderem Koryphäen wie Ricardo Abad. Der 46-jährige Fabrik­arbeiter aus Navarra startete erst mit 34 Jahren seine Laufkarriere. Seitdem hat er unter anderem innerhalb eines Jahres 100 Ironman-Wettbewerbe beendet, 607 Marathonläufe an 607 aufeinanderfolgenden Tagen oder auch über eine Distanz von 4.000 Kilometern das spanische Festland abgelaufen, wofür er 49 Tage benötigte.

Einer, der es mit Abad aufnehmen könnte, ist José Manuel López. Der Katalane, der seit Jahren auf Mallorca lebt, hat unter anderem 90 Ironman-Distanzen in einem Jahr zurückgelegt und im Jahr 2012 alle vier Balearen-Inseln im Laufen umrundet - immerhin 738 Kilometer.

Gegen diese geballte Erfahrung werde er kaum etwas ausrichten können, behauptet Toni Contestí. „Ich habe richtig Respekt vor den Distanzen, vor allem auf dem Rad wird es happig." Als Läufer besitze er nicht einmal ein Rennrad. Das Understatement ist typisch für Contestí, der auch sonst nicht vor unmenschlichen Wettkämpfen zurückschreckt. So läuft er regelmäßig 250 Kilometer beim Marathon des Sables durch die Wüste von Marokko. Den UltraMallorcaMan nimmt er sozusagen als Trainingseinheit mit. Nicht aus den Augen verlieren werden ihn seine Eltern, die im Auto hinterherfahren. „Sie sind 81 und 78 Jahre alt. Mal schauen, wie sie sich schlagen", feixt Contestí.