Real Mallorca kann sich nach dem Abstieg in die dritte Liga das 23.142 Plätze große Stadion in Son Moix alleine wohl nicht mehr leisten. Atlético Baleares kämpft noch um den Aufstieg - für die zweite Liga wäre das Stadion von Son Malferit zu klein. Der Kunstrasen widerspricht zudem den Vorschriften des spanischen Fußballverbandes. Palmas Politiker schlagen deswegen vor, beide Vereine im Stadion von Son Moix unterzubringen, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Donnerstag (8.6.) berichtet.

Das Exklusivrecht für die Nutzung des Stadions von Real Mallorca mit der Stadt gilt nur für den professionellen Fußball in den zwei höchsten spanischen Ligen. Palma prüft derzeit, wie in anderen Großstädten - Rom und Mailand beispielsweise - die Stadionfrage mit zwei Vereinen geregelt wird. Der Plan von Palma sieht vor, dass beide mallorquinischen Vereine - unabhängig vom Ausgang der Play-offs von Atlético Baleares - künftig in einem Stadion spielen.

Für diesen Fall würde Real Mallorca vom Inselrivalen Nachzahlungen für Verbesserungsarbeiten am Stadion verlangen. Den Betrag von 4 Millionen Euro könnte Atlético Baleares aber durch die Mehreinnahmen der Fernsehgelder in Höhe von 5,5 Millionen Euro aufbringen.

Doch beide Vereine zieren sich. "Das Stadion in Son Moix ist das Zuhause von unseren Fans und dem Verein. Wir ziehen es nicht in Betracht, das Stadion zu teilen", schrieb Real Mallorca in einer Pressemeldung am gleichen Tag. Für die kommende Saison soll nur ein Teil des Stadions geöffnet werden, um die Instandhaltungskosten herunterzuschrauben.

Auch Atlético Baleares äußerte sich zu der Meldung. "Unser Projekt sieht es nicht vor, in das Stadion von Son Moix umzuziehen. Dadurch würden die Pläne für eine Renovierung des Estadi Balear nicht vorangetrieben." Der Eigentümer-Verband Procampo hatte in den Tagen zuvor einen Umbau zugestimmt. Atlético Baleares rechnet mit Renovierungskosten in Höhe von 3 Millionen Euro. Die Stadt Palma prüft derzeit, ob sie sich an den Kosten beteiligt. /rp