Das Display des Seabobs zeigt 70 Prozent Motorleistung an. „Das reicht für den Anfang", sagt In­struktor Robin Leoson. Durch einen Griff an einem Hebel düst der Unterwasserscooter los. Ich drücke die Nase des Gefährts nach unten und tauche in der Cala Lliteras ab. Zeit für einen Blick auf den Meeresgrund und die Fische bleibt bei diesem Tempo kaum. Durch die Geschwindigkeit und die Position direkt hinter dem Cockpit fühle ich mich wie bei einem Motorradrennen - nur unter Wasser. Das vorbeiströmende Nass zieht kräftig an der Badehose. Nach wenigen Sekunden geht mir die Puste aus, eine Atemhilfe gibt es beim Seabobfahren nicht. Mit einem Grinsen im Gesicht tauche ich wieder auf.

Robin Leoson war mit seiner Firma Seabobbase in Cala Ratjada 2008 der erste Händler weltweit, der Seabobs verlieh. Früher fuhr der Diplom-Nautiker Touristen auf dem Kreuzfahrtschiff MS Europa über die Weltmeere. Heute bringt er seine Kunden auf der Yacht First Class in die Buchten von Mallorca und lässt sie Seabob fahren. Zwei Mal täglich geht es vom Hafen in Cala Ratjada aus los. 100 Euro kostet die Fahrt pro Person, 70 Euro, wenn sich zwei Personen einen Seabob teilen. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht. „Aber die Fahrer sollten schon so groß wie ein Seabob sein, also 1,20 Meter", sagt Leoson. Zeitlich ist der Ausflug unbefristet. „Ich lasse die Leute so lange fahren, wie sie Lust haben oder bis der Akku leer ist." Am Ende sind das in etwa drei Stunden.

Zum Start gibt es vom Kapitän eine kurze Einführung. Der Sea­bob saugt an der Seite Wasser ein und schießt es hinten raus. Bis zu 25 km/h schafft das 65 Kilogramm schwere Gefährt bei 100 Prozent Motorleistung. Diese wird über zwei Knöpfe gesteuert. Vorne am Seabob befinden sich zwei Griffe. Am rechten davon ist der Gashebel und oben darauf ein grüner Knopf. Auf dem linken Hebel ist ein roter Knopf. Ein Druck auf den grünen Knopf steigert die Motorleistung und somit die Geschwindigkeit um zehn Prozent, der rote lässt sie sinken. „Bei einer Tiefe von drei Metern sind die Seabobs abgeregelt", sagt Leoson. „Dann gehen sie einfach aus und treiben nach oben. Das ist ein Schutz für die Ohren wegen des Drucks." Damit man die Unterwasserwelten ­genießen kann, wird eine Taucherbrille aufgesetzt.

Nach der ersten Testrunde empfiehlt mir Leoson, einen Felsen anzusteuern. „Dort sind unter Wasser hübsche Steinformationen zu sehen." Einmal angekommen stelle ich die Motorleistung auf 20 Prozent herunter. Das reicht aus, um sich gemächlich unter Wasser ziehen zu lassen. Gelenkt wird der Seabob mit dem ganzen Körper. Wie ein Delfin tauche ich alle paar Sekunden auf, um Luft zu holen. Einige Fischschwärme sind in der Nähe des Felsens zu sehen. Groß Reißaus nehmen sie nicht. Dafür fährt der Seabob wohl zu leise. Lange halte ich das ständige Auf- und wieder Abtauchen nicht aus. Ich stelle die Motorleistung auf das Maximum und düse zur Yacht zurück. Mein Gesicht wird durch das Wasser ordentlich durchgeknetet.

Von Mai bis Oktober bietet Leo­son die Seabob-Fahrten an. Neben den Ausflügen ist der Kapitän mit seiner Yacht auch ganztägig zu mieten. Für 1.000 Euro gibt es die First Class und drei Seabobs für bis zu elf Personen von 13 Uhr bis open end.

Außerhalb der Saison ist der Kapitän in Thailand und China ­unterwegs, wo er auch über Filialen verfügt. Etwa 13.000 Euro kostet ein solches Gerät in der Neuanschaffung. Für die Leser der MZ bietet Leoson beim Kauf eines Seabobs bis Ende August einen Rabatt von zehn Prozent an, einfach eine Zeitung zum Verhandlungsgespräch mitbringen.

Wem das noch zu teuer ist, der kann sich die Gefährte auch privat mieten. 250 Euro kostet dann ein Seabob pro Tag. Zum Kundenkreis von Leoson gehören Jan Ullrich, Dieter Bohlen und Kevin Kuranyi. „Der Fußballer ist in den nächsten Tagen auf einer Yacht vor Palma", verrät der Kapitän.

Seabobbase, Anmeldung per Telefon unter 0049 172 81 05 381 oder per Mail unter info@seabobbase.com, www.seabob-mallorca.com