Tony Martin gilt als Saubermann im Radsport. Der 32-jährige Profi vom Rennstall Katusha Alpecin wirbt stets offensiv gegen Doping. Dennoch sind die drastischen Worte des Fahrers aus Cottbus gegen den Rennverband UCI und den vierfachen Tour de France-Sieger Chris Froome bemerkenswert.

UCI hatte am Mittwoch (13.12.) die Ergebnisse einer auffälligen Urinprobe des Briten von der diesjährigen Vuelta veröffentlicht. Froome gewann diese. Ihm wurde ein zu hoher Wert des Asthma-Mittels Salbutamol nachgewiesen. Eine vorläufige Suspendierung vom Verband gab es nicht.

"Ich bin total wütend. Im Fall Christopher Froome wird definitiv mit zweierlei Maß gemessen. Andere Sportler werden nach einer positiven Probe sofort gesperrt", hat Tony Martin daraufhin auf seinem Facebook-Account geschrieben. "Ihm und seinem Team wurde von der UCI Zeit gegeben, sich zu erklären. Mir ist kein derartiger Fall in der jüngeren Vergangenheit bekannt. Das ist ein Skandal, zumal er nicht einmal mehr bei der WM hätte antreten dürfen."

Tony Martin vermutet einen Sonderstatus und Absprachen zwischen dem Verband und dem Rennstall Sky. "Wir brauchen ein konsequentes und transparentes Vorgehen seitens der UCI. Das was hier läuft, ist inkonsequent, intransparent, unprofessionell und unfair."

Seinen Unmut könnte Tony Martin Chris Froome auch ins Gesicht sagen. Denn beide Fahrer befinden sich gerade mit ihren Teams im Trainingslager auf Mallorca. Sky hat in Alcúdia seine Zelte aufgeschlagen, Katusha Alpecin ist im Robinson Club in Cala Serena. /rp