Mehr und mehr beschleicht einen das Gefühl, dass die Erstliga-Volleyballer von Urbia Palma in dieser Saison schier unbesiegbar sind. Ganz gleich, welche Widrigkeiten sich ihnen in den Weg stellen - Existenzangst unmittelbar vor Saisonbeginn durch das plötzliche Abspringen des Mäzen Damià Seguí oder der schwere Schlag mit der langwierigen Verletzung von Kapitän Víctor Viciana Anfang Februar -, die Spieler um Trainer, Sportdirektor, Manager und Mädchen für alles Marcos Dreyer ziehen immer wieder den Kopf aus der Schlinge. Ohne Frage ein gutes Omen für das Pokalwochenende, das am Freitag (23.2.) mit dem Viertelfinale beginnt und bei dem die Dreyer-Truppe den Triumph aus dem Vorjahr wiederholen kann.

Palma, das als ungeschlagener Tabellenführer in die Pokalendrunde im kastilischen Soria geht, spart sich das Viertelfinale aufgrund der guten Liga-Platzierung und muss, ebenso wie der Zweitplatzierte Teruel, erst am Samstag ins Geschehen eingreifen. Die Spieler können sich also am Freitag in der Halle anschauen, mit welchem Gegner sie es im Halbfinale zu tun bekommen. Aller Voraussicht nach wird das Unicaja Almería sein. Die Andalusier müssen im Viertelfinale gegen den FC Barcelona antreten, der allerdings im Volleyball deutlich weniger Schrecken bei seinen Gegnern verbreitet als im Fußball oder Basketball.

Palma gegen Almería, das wäre die Wiederauflage des Ligaspiels am vergangenen Samstag (17.2.) in Palma. Auch hier zeigte sich einmal mehr der Charakter der kämpferischen Urbia-Truppe, die einen Teamgeist an den Tag legt, den man sich auch bei Fußball-Drittligist Atlético Baleares wünschen würde. Aufgrund des Ausfalls von Viciana und der dadurch nötigen spontanen Neuverpflichtung des bereits 34-jährigen Brasilianers Ricardo Perini wäre es zumindest nicht ungewöhnlich gewesen, wenn Palma Anlaufschwierigkeiten gehabt hätte. Schließlich muss sich der Zuspieler Perini, der nach persönlichen Problemen den Vertrag mit seinem vorherigen Club Pamvohaikos in Griechenland aufgelöst hatte und als freier Spieler auf dem Markt zur Verfügung stand, erst an seine Mannschaftskollegen gewöhnen.

Das klappte schneller als erwartet, und Palma fegte über Almería im ersten Satz nur so hinweg: 25:16 hieß es nach 24 Minuten. Danach entwickelte sich ein hochklassiges, spannendes Match, in dem die Führung hin und her wechselte. Den zweiten Satz holte sich Almería, den dritten wieder Palma und den vierten die Gäste. Im Tie-Break musste dann die Entscheidung fallen, und hier triumphierten die Hausherren schließlich mit 15:12. Palma bleibt somit auch nach dem 18. Spieltag ungeschlagen und führt die Tabelle souverän an.

Der Einzige, der noch nicht so ganz von der Unbesiegbarkeit von Urbia Palma überzeugt ist, ist Trainer Dreyer selbst. „Ich hatte das Gefühl, dass wir das Spiel noch verlieren würden, weil Almería so viele klasse Spieler besitzt", gab er hinterher zu Protokoll.