Katzen decken ihren Wasserbedarf hauptsächlich durch Wasser und die im Futter enthaltene Feuchtigkeit. Wie viel eine Katze trinken muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es sind im Wesentlichen ihr Alter, das Klima, die Art des Futters und ihr Gesundheitszustand.

Je größer die benötigte und aufgenommene Futtermenge ist, desto mehr Wasser braucht das Tier zu ihrer Verarbeitung und für die Ausscheidung der Endprodukte.

Heranwachsende Tiere müssen viel Wasser trinken, weil es direkt in den Körper eingelagert wird. Säugende Katzen haben auch einen erhöhten Bedarf, da sie für die Milchproduktion viel Flüssigkeit benötigen.

Da die Katze ursprünglich in trockenen Gebieten lebte, kann sie auch bei hohen Temperaturen mit ihrem Wasservorrat gut haushalten.

Bei fieberhaften Erkrankungen, Durchfall oder Blutverlust muss mehr Flüssigkeit gegeben werden. Es gilt: Die Wassermenge, die eine Katze aufnehmen muss, um sich wohl zu fühlen und gesund zu bleiben, soll die aufgetretenen Verluste ausgleichen. Unter normalen Lebensbedingungen ist dies der Fall, wenn die Tiere bei Gabe von Trockenfutter ausreichend trinken. Bei feuchter Nahrung - wie zum Beispiel Dosenfutter - muss eine Katze weniger Wasser aufnehmen.

Insgesamt brauchen Katzen durchschnittlich pro Tag bei normaler feuchter Nahrung etwa 60 bis 80 Milliliter zusätzliche Flüssigkeit pro Kilo Körpergewicht, wobei für schlanke Katzen der untere Wert gilt. Sie trinken auch nachts, während Hunde hauptsächlich tagsüber ihren Durst stillen. Wie schädlich sich Flüssigkeitsmangel für eine Katze auswirkt, hängt davon ab, ob ihr auch Mineralstoffe fehlen, vor allem Natrium und Elektrolyte. Sie sind für die Aufrechterhaltung von Regulationsmechanismen im Blut (wie des osmotischen Drucks) wichtig.

Bei Fieber, Erkrankungen der Atemwege, Nierenkrankheiten, Erbrechen, Durchfall, Diabetes und einigen Herzerkrankungen kann es zu einem Wassermangel kommen.

Erbrechen und Durchfall sind immer mit Salzverlusten verbunden, stören den Wasserhaushalt also empfindlich. Wassermangel ist ab einem Defizit von etwa fünf Prozent diagnostisch festzustellen. Ein sicheres Anzeichen ist zum Beispiel, dass die Haut unelastisch wird. Bei einem Verlust von 15 Prozent stirbt ein Tier. Der Organismus der Katze ist durch Wassermangel also viel mehr gefährdet als durch Nahrungsmangel.

Für Katzen sollte darum ständig ein Napf mit frischem Wasser bereitstehen. Trinkt ein Tier nicht immer die gleiche Menge, so ist das nicht von Bedeutung, sofern die Katze keine Anzeichen von Krankheit oder verändertem Verhalten zeigt. Bei längerfristigem Abweichen von der normalen Menge müssen die Ursachen herausgefunden werden.

Für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Sie muss ausgewogen sein und darf weder zu wenig noch zu viel Mineralsalze enthalten.

Der Autor ist Tierarzt in Colònia de Sant Pere, Tel.: 971-58 93 25.