Vor ein paar Tagen sah ich einer Freundin mit ihrem Hund beim Schwimmen zu. Es war deutlich zu sehen, dass der Vierbeiner sich tierisch auf dieses Bad freute, während Frauchen nur zögernd ins Wasser ging. Als der Hund schon freudig planschte und schwamm, hielt sich Frauchen noch im flacheren Wasser auf. Der Hund schwamm immer um sie herum. Als sie endlich zu schwimmen begann, sah ich den Grund ihres Zögerns: Hatte sie in stehender Position noch die Chance, sich das Tier mit dem Armen vom Leibe zu halten, gelang ihr dies beim Schwimmen so gut wie gar nicht. Er zerkratzte ihr bei seiner freundlich gemeinten Kontaktaufnahme die Schulter, und als er dann zielstrebig auf die kleine Tochter meiner Freundin zuschwamm, brach sie das Bad ab und legte ihren Hund an die Leine.

„Eigentlich schade“, dachte ich mir, denn die drei hätten wirklich viel Spaß haben können. Leider hatte meine Freundin zu wenig Zeit, sich von mir zeigen zu lassen, wie sie am effektivsten mit ihrem Hund trainiert, deshalb ist das diese Woche mein Thema.

Wenn Ihr Hund Sie beim Schwimmen nicht in Ruhe lässt, sollten Sie ihm einfach mal genauso lästig werden wie er Ihnen. Um Ihre Arme und Beine zu schonen, beginnen Sie im hüfthohen Wasser mit Ihrer Belästigung. Dabei können Sie den Hund mit Wasser bespritzen oder sich - bei größeren Hunden - auch ruhig vorsichtig an die Rute hängen. Seien Sie bei Ihrer „Belästigung“ ruhig penetrant und wechseln langsam in das tiefer werdende Wasser. Schwimmen Sie auf den Hund zu und beobachten Sie seine Reaktionen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Hund so einem „nervigen“ Frauchen oder Herrchen lieber nicht zu nahe kommen will, können Sie das Bedrängen des Hundes einstellen und versuchen, Ihre normalen Runden zu schwimmen.

Manchmal hilft es auch, wenn man einen Ball nimmt, der durch das Werfen den Beutetrieb des Hundes weckt. Diese Beute gibt der Hund natürlich nicht gerne ab, das heißt, er wird sich hüten, Ihnen zu nahe zu kommen - und Sie können in Ruhe schwimmen.

Es gibt aber auch Situationen, in denen man den Hund am liebsten gar nicht im Pool hätte. Eine Hundebesitzerin erzählte mir, dass sie nichts dagegen habe, wenn ihr Hund im Pool schwimme, aber sie hätte dann niemals die Chance, mit ihren Enkelkindern zu baden und zu planschen, weil sich der Hund sofort dazugesellen würde. Da hilft dann ein konsequentes „Platz“- und „Bleib“-Kommando, wobei dieses ruhig mit einer zusätzlichen Person außerhalb des Pools geübt werden sollte, die den Hund korrigiert und ihn konsequent zum zugedachten Platz zurückzwingt, wenn er aufstehen sollte.

Falls Sie zu den Hundebesitzern gehören, die ihre Hunde gar nicht im Pool sehen wollen, möchte ich anmerken, dass es für den Hund lebensrettend sein kann, den Ausstieg zu kennen. Schon oft sind Hunde im Pool ertrunken, weil sie einfach nicht begriffen haben, wo man wieder rauskommt. Das gilt gerade für kleine Hunde, denn wenn diese den Ausstieg kennen, wissen sie, an welcher Seite des Pools sie das Hinterteil absinken lassen müssen, um sich zum Beispiel auf der höchsten Treppenstufe mit den Hinterläufen abzustoßen und so den Pool zu verlassen.

Die Autorin ist Hundetrainerin.

Infos zum Training auf Mallorca unter Tel.: 648-60 03 30 und 971-69 62 41.