Wie ein Hund lernt, vor einem Laden ohne Leine sitzen zu bleiben.

Wäre es nicht schön, wenn Sie einen Hund hätten, den Sie unangeleint vor der Bäckerei lassen könnten, während Sie in aller Ruhe Brötchen kaufen? Unmöglich denken Sie? Nicht, wenn man das Kommando „Bleib“ richtig trainiert. Und selbst wenn Sie es schon fehlerhaft trainiert haben, gibt es Hoffnung, die Fehler zu korrigieren.

Wussten Sie, dass Hunde uns zu 95 Prozent durch unsere Körpersprache verstehen und nur zu 5 Prozent über verbale Kommandos? Am einfachsten ist dies nachzuvollziehen, wenn Sie an das Kommando „Sitz“ denken. Viele Hundebesitzer stellen sich dabei vor den Hund, heben die Hand und richten den Zeigefinger nach oben, und der Hund - in freudiger Erwartung, etwas Schönes von oben zu erhalten -, setzt sich. Niemand würde aber zum Beispiel beim Kommando „Platz“ mit der Hand nach oben weisen, sondern immer nach unten.

Wenn Sie Ihrem Hund ein verlässliches „Bleib“ antrainieren wollen, sind folgende Punkte zu beachten: Lassen Sie den Hund in der Bleib-Übung nicht sitzen, sondern liegen. Sitzen ist für den Hund keine entspannte Körperhaltung. Schon nach kurzer Zeit wird er versuchen, aufzustehen oder sich hinzulegen. Bei den Ansagen „Platz und Bleib“ findet der Hund jedoch eher seine Ruhe im Kommando, kann somit entspannt liegen ohne jedes Zeitgefühl. Halten Sie Ihre ausgestreckte Hand vor den Kopf Ihres Hundes und geben Sie ganz langsam etwas Druck auf die Leine, indem Sie leicht daran ziehen, während Sie ihm das „Bleib“-Kommando geben. Wenn Sie es richtig machen, werden Sie bemerken, dass der Hund sich gegen den Druck wehrt, indem er etwas Gegendruck aufbaut. Man sieht das an dem leichten Zurücklehnen des Hundes. Damit haben Sie das gegebene Handzeichen unterstrichen, und der Hund kann verstehen, was Sie meinen.

Dann entfernen Sie sich zunächst nur ein paar Meter von Ihrem angeleinten Hund und versuchen Sie, ihn durch nicht zu schwere Übungen abzulenken, zum Beispiel durch das Werfen von einem Gegenstand, oder laufen Sie um den Hund herum … Sollte Ihr Vierbeiner bei dieser Übung den Fehler machen, aufzustehen, sagen Sie mit bestimmter Stimme „Nein“, und bringen den Hund exakt an die Stelle zurück, an der er zum ersten Mal das Kommando bekam. Dabei können Sie ihm ruhig in das Halsband greifen und ihn durch leichtes Anheben den Weg zurück zum angedachten Platz ein wenig unangenehm machen. Erst wenn diese Übung gut trainiert wurde, sollten Sie versuchen, auf einer größeren Distanz zu arbeiten. Denn es nützt Ihnen nichts, wenn Sie 30 Meter weit weg sind und die natürlich auftretenden ersten Fehler nicht korrigieren können, weil Sie zu lange brauchen, um wieder bei ihm zu sein.

Holen Sie Ihren Hund grundsätzlich nach dieser Bleib-Übung ab. Warten Sie einen kleinen Moment und dann loben Sie ihn ordentlich. Denken Sie daran, dass das Lob die Übung auflöst, und es dem Hund natürlich erlaubt ist, jetzt aufzustehen und sich mit Ihnen über die erbrachte Leistung zu freuen.

Die Autorin ist Hundetrainerin.

Infos zum Training auf Mallorca unter Tel.: 648-60 03 30.