Manchmal muss man nur an die richtige Tür klopfen. Und nicht locker lassen. Dank ihrer Hartnäckigkeit hat die Mallorca-Deutsche Maria Widmann de Sansó nun erreicht, dass die häufig malträtierten Pferde, die in Palma Urlauber durch die Stadt kutschieren, nicht mehr in der prallen Sonne auf ihre Kundschaft warten müssen. Eine nicht unerhebliche Rolle hat dabei die Intervention von Königin Sofía gespielt.

Die bereits seit 1955 auf der Insel lebende Bayerin rief seit Jahren immer wieder beim Rathaus an, um die Einhaltung des Tierschutz-Gesetzes einzufordern. Sie wurde abgewimmelt. Schließlich wandte sie sich mit ihrem Anliegen auch an die Königin, die in der Sommerurlauben schon häufiger auf den Kutschen gesichtet wurde, zugleich aber auch als engagierte Tierschützerin bekannt ist. Sofía leitete die Briefe ans Rathaus in Palma weiter. Das Interesse des Königshauses an dem Fall war offenbar Grund genug für die zuständige Abteilung der Stadtverwaltung, endlich einzuschreiten.

Kurz nachdem die Volkspartei (PP) im Mai 2011 die Wahlen gewonnen hatte, lud dann Stadtrat Gabriel Vallejo die unermüdliche Tierschützerin zu einem Gespräch und kündigte Maßnahmen an. „Vor ihm lag der Brief der Königin", erinnert sich Sansó. Ende Januar kam dann die Nachricht: Der Kutschen-Parkplatz in der Nähe der Kathedrale wird verlegt, so dass die Tiere im Schatten von Bäumen stehen.

„Ich bin sehr froh darüber", sagt Sansó. Sie hatte bereits früher Sonnendächer für die Pferde erreicht, die dann aber wieder entfernt wurden. Auch die Monarchin ist zufrieden. „Ihre Majestät freut sich, dass dieses Problem zufriedenstellend gelöst worden ist", schrieb Sofías persönlicher Sekretär José Cabrera García in einem Brief des Zarzuela-Palasts an die Deutsche.

Vor vielen Jahren lernte Sansó die Königsfamilie bei ihren Sommeraufenthalten auf der Insel persönlich kennen. „Ihre Kinder waren bei uns auf dem Boot zu Gast. Zum Dank wurden wir in den Marivent-Palast eingeladen." Später unternahm ihr Sohn Javier, genannt Bubi, Segel-Regatten mit Thronanwärter Felipe. In ihren Briefen an die Königin fügte sie deswegen zu ihrem Namen „madre de Bubi" hinzu. „Vermutlich würde mich Sofía heute nicht mehr erkennen, aber mit dem Hinweis auf Bubi wusste sie wahrscheinlich, wer ich bin", sagt die Tierschützerin.