Nach dem Sturz eines Kutschpferdes am 8. April in Palma de Mallorca sind bei einer Online-Petition gegen Kutschfahrten inzwischen rund 80.000 Unterschriften eingegangen. Ziel der Aktion auf der Website Change.org ist es, die Touristen-Attraktion zu verbieten.

Die Petition ist an Bürgermeister Mateo Isern sowie Verkehrsdezernet Gabriel Vallejo (Volkspartei, PP) gerichtet und schlägt vor, die Pferdekutschen durch Oldtimer zu ersetzen, wie dies auch in anderen Städten geschehen sei. So werde eine berufliche Alternative für die Kutscher geschaffen, und die Urlauber könnten sich weiter durch die Innenstadt kutschieren lassen.

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Derzeit sind nach Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" 28 Pferdekutschen in Palma in Betrieb. Sie brauchen eine Zulassung der Stadtverwaltung und müssen einmal im Jahr zu einer Art TÜV, bei dem Tiere wie Fahrzeug in Augenschein genommen werden. Während Tierschützer zu lange Arbeitszeiten bemängeln, bei denen die Pferde der Hitze ausgesetzt seien, weisen die Kutscher die Kritik zurück und verweisen auf Tradition und Lebensunterhalt.

Das Oppositionsbündnis Més per Palma warf der Stadtverwaltung unterdessen vor, nicht wie geplant strichprobenartige Kontrollen vorzunehmen, um den Zustand der Pferde zu prüfen. Die Partei plädiert dafür, die Kutschen durch Elektroautos zu ersetzen.

Die Kutsche war gegen 17 Uhr auf Höhe der Kathedrale in Richtung Porto Pí unterwegs, als das Tier stürzte. Bei den Kutscher heißt es, dass das Tier auf einer Öllache ausgerutscht und wieder wohlauf sei, es habe keinen Hitzschlag erlitten. Mit der Online-Petition werde eine Kampagne veranstaltet, mit der die Arbeit der Kutscher verunglimpft werde. /ff/lex