Je mehr Jetskis, desto weniger Delfine: Das ist in wenigen Worten zusammengefasst das Ergebnis einer Studie, den die Balearen-Universität auf Mallorca und mehrere andere spanische Hochschulen im Mittelmeer durchgeführt haben. Denn mit steigender touristischer Nutzung der küstennahen Gewässer - durch Taucher, Segler, Ausflugsboote oder für andere Wassersportaktivitäten - würden die Großen Tümmler (Tursiops truncatus) einen immer größeren Bogen um diese Gebiete machen.

Für die Untersuchung haben die Forscher insgesamt sieben Bereiche des Mittelmeers ins Visier genommen, darunter such die Süd- und Ostküste von Mallorca, das Meer um die Dragonera-Insel sowie das Gebiet Es Freus zwischen Ibiza und Formentera. Überall dort, wo das Touristenaufkommen besonders groß ist, zeigte sich, dass die Zahl der Delfine in den Monaten von April bis November und insbesondere während des Tages deutlich zurückgeht, da die lärmempfindlichen Tiere vor dem erhöhten Lautstärkepegel flüchten.

Für die Delfine könnten das sogar tödliche Folgen haben, warnt einer der Wissenschaftler: "Wenn die Wanderungen zu einem kritischen Zeitpunkt stattfinden, könnte das Überleben dieser leicht verwundbaren Meeressäugerart gefährdet sein", sagt Manuel Castellote. Schon jetzt sei erwiesen, dass die Bestände im Mittelmeer abnähmen, obwohl die Großen Tümmler durch die Habitat-Richtlinie geschützt seien und auf der Roten Liste vom Aussterben bedrohter Arten stünden. /sts