Tierschützer haben mehr als 350.000 Unterschriften gesammelt, um den traditionellen correbou in Fornalutx im Norden von Mallorca zu unterbinden. Sollte die geplante Änderung des Tierschutzgesetzes vom Parlament abgesegnet werden, ist ohnehin fraglich, ob die Tradition noch Bestand hat. Bei dem Spektakel wird am frühen Morgen ein Stier durch die Straßen des Ortes getrieben.

Mit den Unterschriften will die Kampagne "Sense Sang", ein Zusammenschluss aus mehreren Tierschutzorganisationen, vor allem den Sozialisten Druck machen. Denn die sind besonders in der Frage um den correbou in Fornalutx gespalten: Die Sozialisten des Tramuntana-Dorfes sind gegen den Gesetzentwurf, den die eigene Partei in Palma vorantreibt.

Fotogalerie: So geht es zu beim "Correbou" in Fornalutx

"Ich vertraue weiterhin darauf, dass die Sozialisten ihr Wort halten", sagt Guillermo Amengual, Sprecher der Kampagne "Sense Sang". Schließlich habe die Partei den Bürgern und den Medien stets versichert, dass der correbou verboten werde. "Wenn sie jetzt einen Rückzieher machen, hätten sie die komplette mallorquinische Gesellschaft getäuscht."

Die Bürger und Politiker von Fornalutx stehen größtenteils geschlossen hinter der Tradition. "Wir feiern den 'correbou' schon seit mehr als 100 Jahren", sagt Bürgermeister Antoni Aguiló (PP). Das könne man nicht einfach so aufgeben. Mit einer Protestaktion machten sie Ende April ihrerseits aufmerksam auf ihre Belange. /zim