Ein Landwirt aus Costitx im Inselinnern von Mallorca steht wegen mutmaßlicher Tierquälerei vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft fordert sechs Monate Haft und drei Jahre Tierhaltungsverbot wegen Misshandlung seiner Esel, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet.

Polizisten der Guardia Civil gaben am 2. September 2014 zu Protokoll, dass sie auf einem der Grundstücke des Landwirten einen Esel retten mussten, der ohne Zugang zu Futter in praller Sonne angekettet war. Die Guardia Civil hatte dabei auf einen anonymen Hinweis reagiert und das Anwesen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen besucht. Zwei Tierärztinnen bestätigten Unterernährung und schlechten Gesundheitszustand. Außerdem wies das Tier Verletzungen an Maul und Hinterteil auf, die unbehandelt zum Tode hätten führen können.

Der Landwirt bestreitet die Vorwürfe. Er habe die Tiere täglich mit Futter und Wasser versorgt. Die Wunde am Maul habe er mit Olivenöl eingerieben. Die Verletzungen am Hinterteil seien nach oder bei der Beschlagnahmung entstanden. Seine Esel seien angeleint gewesen, "an manchen Tagen in der Sonne, an anderen Tagen im Schatten, ich wollte ihnen damit niemals Schaden zufügen", erklärte er gegenüber den Richtern. Die Verteidigung forderte Freispruch. Das Urteil steht noch aus. /tg