Gute Nachricht für eine auch auf Mallorca bedrohte Singvögel-Population: Die Landesregierung hat am Donnerstag (15.6.) die Jagd auf Finken (lat. Fringillidae) bis auf Weiteres verboten. Bislang durften Stieglitze, Grünfinken, Bluthänflinge und Girlitze in freier Wildbahn gefangen werden, um sie zu züchten. Die Haltung von Finken in zumeist winzig kleinen Käfigen ist auf Mallorca wie auch in anderen spanischen Regionen weit verbreitet.

Das Verbot gelte, bis die EU-Kommission die Schutzbestimmungen für diese Vögel eindeutig geregelt hätte, so die Landesregierung in einer Pressemitteilung. Das EU-Parlament und der Europäische Rat versuchen die Finken-Jagd schon seit mindestens 2007 zu unterbinden. Brüssel hat deswegen bereits ein Verfahren gegen Spanien eingeleitet.

Die Balearen hatten sich seit Jahren ein Schlupfloch aufgelassen und den Fang lediglich beschränkt. 2015 hatte die Landesregierung noch den Fang von 1.900 Vögeln offiziell erlaubt, 2016 sollten es nicht mehr als 1.500 sein. Die Züchter mussten den Fang von Stieglitzen, Grünfinken, Bluthänflinge und Girlitze beantragen. Das Los entschied darüber, wer die Netze ausbreiten durfte. Am meisten Anträge gingen stets für den Fang der besonders beliebten Stieglitze ein.

Ein Verbot war für 2018 angekündigt, aufgrund des Brüsseler Verfahrens werde es nun aber vorgezogen, so die Landesregierung.

Erst vergangenes Jahr hatte die zuständige Generaldirektion für Artenschutz des balearischen Umweltministeriums ein detailliertes Handbuch zur Vogelzucht herausgegeben. /ck