Die Gemeinde Fornalutx im Norden von Mallorca sucht nach Wegen, den umstrittenen Stierlauf trotz der Auflagen des balearischen Tierschutzgesetzes doch noch zum Dorffest im September stattfinden zu lassen. Verhandelt wird, den Stier nicht an einem Seil angebunden durch die engen Gassen des Dörfchens zu treiben, sondern auf einem abgesperrten Gelände frei laufen zu lassen. Zudem soll die Anwesenheit von Kindern unterbunden werden.

Das derzeitige balearische Tierschutzgesetz untersagt Spektakel mit Tieren. Zwar gibt es bislang eine Ausnahme für solche Traditionen wie den Stierkampf, die eine mindestens hundertjährige, ununterbrochene Tradition haben. Die Gemeinde Fornalutx kann Forderungen von Tierschützern, dies mit Dokumenten zu beweisen, jedoch nicht nachkommen und sagte deswegen im Mai den Correbou für dieses Jahr zunächst ab.

Derzeit verhandeln Vertreter von Gemeinde und Landesregierung. Dies sei die einzige Möglichkeit, das traditionelle Dorffest zu retten, so Bürgermeister Antoni Aguiló.

Dass der Verstoß erst dieses Jahr aufflog, ist kein Zufall: In Folge der Pläne für ein neues Tierschutzgesetz, das nur noch unblutige Stierkämpfe zulassen soll, wurde auch die Rechtmäßigkeit des Correbou in Fornalutx öffentlich in Frage gestellt. Das Gesetz nahm am Dienstag (13.6.) die erste Hürde im Balearen-Parlament.