Ein massiver Polizeieinsatz hat am Donnerstag (27.7.) auf Mallorca Befürworter und Gegner des Stierkampfs auseinander gehalten. Während im Innern der Stierkampfarena rund 500 Zuschauer dem Spektakel beiwohnten und in Sprechchören die "Freiheit" für die Tradition forderten, protestierten Hunderte Tierschützer vor den Toren der Arena.

Es handelte sich um den ersten Stierkampf seit dem Beschluss des Balearen-Parlaments, diese Art von Spektakeln zu verbieten. Allerdings hängt das verabschiedete Gesetz noch in der Luft. Erstens dauert es noch einige Wochen, bis es in Kraft tritt. Zweitens hat die Zentralregierung in Madrid bereits angekündigt, das regionale Verbot zu kippen. Beim Stierkampf handele es sich schließlich um eine geschützte spanische Tradition, die eine Region nicht einfach verbieten dürfe. Während also in der Arena insgesamt sechs Stiere durch die Waffen der Matadore Juan José Padilla, David Fandila 'el Fandi' und Sebastián Castella starben, riefen die Demonstranten außerhalb des Gebäudes "Mörder".

Unter den über 500 Zuschauern befanden sich auch mehrere Kinder, obwohl dies auch unter der aktuellen Gesetzeslage verboten ist. Eine Mutter, die ihre achtjährige Tochter mit in die Arena brachte, erklärte: "Seit sie drei Jahre alt ist bringe ich sie mit in die Arena. Wir schauen uns alle Stierkämpfe an. Die in Alcúdia, in Muro und die hier."