Nach dem Fund einer toten Portugiesischen Galeere ist am Dienstag (23.5.) ein weiteres, noch lebendes Exemplar des giftigen Nesseltiers (Physalia physalis) vor der Küste von Mallorca entdeckt worden. Eine Gruppe junger Leuter, darunter ein Biologe, stieß am Abend gegen 19.30 Uhr auf das Exemplar in der Gegend des Delta, gelegen zwischen den Siedlungen Maioris und Puig de Ros. Das Gebiet der Gemeinde Llucmajor befindet sich östlich der Playa de Palma.

Belén Sáez, David March y Miquel Gomila fotografierten das Exemplar, das sie beim Schwimmen entdeckt hatten, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Die Portugiesische Galeere maß demnach 15 Zentimeter und hatte kurze Tentakel. Nach dem Fund alarmierten sie den Rettungsdienst 112.

Das Eintreffen der Portugiesischen Galeere war zu erwarten, nachdem Exemplare vor einigen Wochen bereits an Stränden von Ibiza und Formentera angeschwemmt worden waren. Sie waren dank konstanter Winde im März vom Atlantik ins Mittelmeer gelangt. Nach Einschätzung im balearischen Umweltministerium können die Tiere solange überleben, wie die Meerestemperatur niedrig bleibt. Ab 25 Grad würden die Tiere sterben, erklärt der zuständige Abteilungsleiter Antoni Grau gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Damit bliebe den giftigen Nesseltieren ein maximaler Zeitraum von drei Monaten.

Garau betont zudem, dass die Tiere starke allergische Reaktionen auslösten, diese müssten aber nicht unbedingt heftiger ausfallen als die anderer giftiger Quallen. Die Gefährlichkeit der Portugiesischen Galeere werde übertrieben.

Die Landesregierung hatte nach den ersten Sichtungen reagiert und eine Arbeitsgruppe zur Beobachtung der Nesseltiere eingerichtet.

Hintergrund: Diese Quallen gibt es vor Mallorca

Ein totes Exemplar war am Montag (21.5.) vor der Küste von Palmas Stadtviertel Palmas Stadtviertel Molinar angeschwemmt worden. Eine Quallenflagge sowie eine gelbe Flagge warnen nun an dem nahegelegenen kleinen Strand s'Arenalet vor der Gefahr. Badegäste gibt es hier aber nur wenige - die Strandpromenade wird vor allem zum Flanieren und Joggen genutzt.

Strände

von Valencia und Alicante mussten in der Vergangenheit wegen der Giftqualle bereits gesperrt werden. Die Mallorquiner nennen die Quallenart "carabela portuguesa" oder umgangssprachlich "botella azul" (blaue Flasche). Die Tiere sind an ihrer charakteristischen Blaufärbung zu erkennen. /ff

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