Die geplante Blockade des Sóller-Tunnels am Sonntagmittag (20.5.) ist weitgehend ins Leere gelaufen: Es kam zu Verzögerungen, der Tunnel wurde jedoch nicht lahmgelegt. Die Konzessionsfirma, die für die Berechnung der Mautgebühr zuständig ist, ließ die Teilnehmer der Protestaktion Mallorca Libre de Peajes passieren. Statt die Durchfahrt zu verwehren, notierten sich die Mitarbeiter die Autokennzeichen derjenigen, die die Bezahlung der Gebühr ablehnten. Die Wagen wurden zudem fotografiert. Die rund 150 betroffenen Autofahrer sollen nun Knöllchen in Höhe von 100 Euro erhalten, für die Hin- und Rückfahrt werden 200 Euro fällig.

Auch wenn der Tunnel nicht blockiert wurde, kam es um die Mittagszeit zu längeren Wartezeiten. Die Vekehrspolizei war mit zahlreichen Beamten vor Ort, zeitweise wurde der Verkehr über die Passstraße umgeleitet. Bei den Initiatoren der Aktion war von einem Erfolg die Rede. Man werde weiter für das Gemeinwohl kämpfen.

Die Protestaktion richtete sich gegen die Höhe der Mautgebühr sowie die Verlängerung der Konzession. Sie soll noch bis zum Jahr 2022 laufen. Die Initiatoren verwiesen zudem darauf, dass die balearische Landesregierung seit September 2010 die Subventionen schuldig geblieben sei, auf die die Anwohner von Sóller und Felanitx an der Nordküste von Mallorca Anrecht haben.

Die vor kurzem gegründete Vereinigung orientiert sich an Initiativen auf dem spanischen Festland, wo etwa die Zahlung der Autobahn-Maut verweigert wurde. Bereits in den Tagen zuvor war es durch Mautverweigerer zu Problemen am Tunnel gekommen, was zur Folge hatte, dass viele Autofahrer den kurvenreichen Pass benutzten.