Ohne Tischdecke und Stühle, dafür mit Burgern und Hot Dogs vom Sternekoch - sogenannte Food Trucks begeistern nicht nur Feinschmecker und Hipster in Berlin, Hamburg und Köln, sondern auch Bewohner und Urlauber auf Mallorca. Der Trend der neudefinierten Imbissbude ist von den USA aus über den Atlantik geschwappt und fordert das Konzept eines klassischen Restaurants heraus. Der begrenzte Raum in der mobilen Küche steht dem Ideenreichtum und der Expertise der Köche gegenüber.

2013 überraschte der Sternekoch Koldo Royo die gastronomische Welt mit der Entscheidung, seine Herdplatten auf die Straße zu verlegen. In seinem Food Truck in Palma verkauft er bis heute Hot Dogs mit kreativem und kulinarischem Anspruch. Inzwischen haben sich weitere erfahrene und neue Köche auf seine Spuren begeben. Für viele bedeutet das Geschäft an der Durchreiche auch ein neues Lebensgefühl.

Arabella García und Raúl Servera besitzen ihren Lkw namens Manduka seit einem halben Jahr. Raúl betreibt einen ökologischen Garten in Alaró, seine Frau ist Architektin. Sie hatten beide keine Vorerfahrung im Restaurantgewerbe. „Wir haben eine US-amerikanische Sendung angeschaut, in der es um Besitzer von Food Trucks ging und beschlossen, selbst einen zu eröffnen", sagt Raúl.

Etwas länger dauerte es bei José Antonio Muñoz und seiner Frau. Sie wollten sich zwar einen Truck zulegen, ruderten dann wegen der Auflagen zurück und versuchten es zunächst mit einer traditionellen Konditorei. Doch im September des vergangenen Jahres kauften sie einen gebrauchten Lastwagen und einen Wohnwagen. Anita Cakes ist der einzige Food Truck auf den Balearen für Kuchen und Cupcakes. Ganz frei sind die neuen Straßenköche bei aller Mobilität nicht: Sie dürfen ihre Imbissbuden nicht an beliebigen Standorten aufstellen. /jw