Air Berlin will das Drehkreuz auf Mallorca einstellen: Air Berlin hat am Freitag (13.11.) bestätigt, sich bis zum Sommer nach und nach aus dem Flugverkehr von Palma de Mallorca auf die iberische Halbinsel zurückzuziehen. Die Fluglinie werde die wettbewerbsintensiven innerspanischen Strecken ab Sommer 2016 nicht mehr bedienen. Dafür sollen, wie schon zuvor mitgeteilt worden war, im Sommer die Direktflüge nach Mallorca um zehn Prozent ausgebaut werden.

In diesem Winter fliegt Air Berlin noch von Palma de Mallorca nach Alicante, Bilbao, Ibiza, Jerez, Málaga, Sevilla, Valencia und Faro. Anschlussflüge von Palma de Mallorca zum spanischen Festland will Air Berlin künftig in Zusammenarbeit mit Partner-Airlines anbieten. Zudem bleiben die Direktflüge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Alicante, Ibiza, Malaga, Valencia und Faro bestehen. "El Mundo" berichtete am Freitag (13.11.), dass die Flüge zwischen Palma und Ibiza, Alicante, Sevilla und Valencia bis Ende Januar ganz eingestellt werden, die Routen nach Málaga, Jerez, Bilbao und Faro bis Ende März.

Welche Auswirkungen dies auf die etwa 150-köpfige Belegschaft in Palma haben kann, ist noch nicht klar. Laut "El Mundo" ist ein Abbau von Arbeitsplätzen allerdings unvermeidlich.

Das über Jahre hinweg sehr rentable Drehkreuz Mallorca war mit einer der Gründe, wieso aus Air Berlin die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft nach Lufthansa wurde: Das Unternehmen konnte so kostengünstig einen beträchtlichen Teil der Spanienurlauber transportieren. Zugleich sorgte das Drehkreuz das ganze Jahr über für Betrieb an Palmas Flughafen. Laut "El Mundo" gehen noch heute 23 Prozent aller Passagiere in Son Sant Joan auf das Konto von Air Berlin. Die Fluggesellschaft hatte die Verbindungen aufs spanische Festland schon in den vergangenen Jahren zurückgefahren.

Das Unternehmen hatte am Mittwoch seine Pläne zu einer strategischen Neuausrichtung veröffentlicht und mitgeteilt, dass Palma de Mallorca als tragende Säule des touristischen Segments erhalten bleiben solle. Gleichzeitig sagte CEO Stefan Pichler, es sei ein übergeordnetes Ziel, die Komplexität des Netzwerkes zu reduzieren und dass sich Air Berlin künftig stärker auf die beiden Drehkreuze Berlin und Düsseldorf konzentrieren wolle. /jw/ck