Ryanair hat der balearischen Regierung und der spanischen Flughafenbehörde Aena einen Vorschlag unterbreitet, der das Passagieraufkommen auf Mallorca pro Jahr um 1,5 Millionen Reisende erhöhen soll. Im Gegenzug fordert das Unternehmen in der Nebensaison eine Senkung der Abgaben. Das hat der Leiter für Verkauf und Marketing in Spanien, José Espartero, am Donnerstag (10.12.) bei einer Pressekonferenz mitgeteilt.

Espartero zufolge habe Ryanair der Regierung das Vorhaben im November unterbreitet und warte nun auf eine Antwort. Die Betriebskosten für Flüge während des Winters müssten gesenkt werden, so Espartero.

Die Flughafengebühren auf den Balearen sinken in der Nebensaison für alle Gesellschaften bereits um 20 Prozent im Vergleich zu den Preisen der Hauptsaison. Die Fluglinien erhalten außerdem Boni für die Schaffung neuer Strecken und höhere Passagierzalen. Aena wies auf Anfrage der MZ darauf hin, dass die Flughafengebühren jedes Jahr neu verhandelt werden und die Airlines in einem bestimmten Zeitraum die Möglichkeit haben, Vorschläge einzubringen. Individuelle Anträge außerhalb dieses Prozederes seien nicht möglich.

Im vergangenen Jahr lag das Passagieraufkommen in Palma bei rund 23,12 Millionen Reisenden, davon flogen 3,05 Millionen mit Ryanair. 2016 rechnen die Iren mit 3,4 Millionen Fluggästen auf Mallorca.

In Bezug auf das Ende des Air-Berlin-Drehkreuzes in Palma sagte Espartero, es sei ein Vorteil, dass die Deutschen die innerspanischen Strecken aufgeben. Ryanair habe so mehr Möglichkeiten zu wachsen. Die Iren hätten allerdings nicht vor, alle Strecken zu übernehmen, die Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft künftig nicht mehr bedienen wird. /jw