Elektroautos spielen auf Mallorca immer noch eine untergeordnete Rolle - obwohl die Größe der Insel für sie eigentlich perfekt ist. Langsam aber ändert sich das: Mit derzeit sechs sogenannten Superchargern und Dutzenden normaler Stationen wird das inselweite Netz an Lademöglichkeiten konti­nuierlich ausgebaut. Zudem ist die Auswahl der auf der Insel verfügbaren Modelle mittlerweile groß. Hapern tut es häufig noch am Preis: Elektro­autos sind in der Anschaffung - nicht so in der Nutzung - weiterhin vergleichsweise teuer. Ein wenig Abhilfe schaffen hier staatliche Subventionen, wie sie nun auch in Deutschland beschlossen wurden (ab Mai bis zu 4.000 Euro). In Spanien sieht der Plan „Movea" vor, dass jeder, der sich ein neues Elektroauto anschafft, unabhängig vom Preis des Wagens eine Finanzspritze von 5.500 Euro bekommt. Die für „Movea" vorgesehenen Hilfen sind allerdings schon vor Ablaufdatum des Plans im Oktober 2016 aufgebraucht. Wer sich ein Elektroauto kaufen will, tut insofern gut, auf eine vorhersehbare Neuauflage zu warten.

BMW i3

Der BMW i3 ist das erste Elektroauto von BMW und wird derzeit von der MZ-Redaktion getestet. Das seit 2013 hergestellte Fahrzeug bietet Platz für vier Fahrgäste. Ein Elektromotor mit 125 kW treibt den i3 an. Damit kommt das Auto etwa 190 Kilometer weit. Der Wagen besteht aus einem Fahrgestell aus Aluminium und einer Fahrgastzelle aus leichtem kohlefaserverstärktem Kunststoff. Die Außenhaut des Autos ist aus thermoplastischen Bestandteilen zusammengesetzt, von denen 25 Prozent wiederverwertet wurden oder erneuerbare Materialien sind. Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h. Die Ladezeit wird vom Hersteller mit sechs bis acht Stunden an einer herkömmlichen Steckdose angegeben. Grundpreis in Spanien: ab 35.500 Euro (ohne Zuschüsse).

BMW i8

Futuristisch kommt der BMW i8 daher. Der Luxus-Elektrosportwagen ist allerdings kein reines Elektroauto, sondern ein sogenannter Plug-in. Er kann also auch mit Benzin betrieben werden. Für kurze Strecken muss man dabei nicht tanken, knapp 40 Kilometer fährt der i8 auch elektrisch. Das Allrad-Auto kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h und bietet komfortabel nur zwei Fahrgästen Platz. Wer sich auf die Hinterbank quetscht, der darf keinen Knieschaden haben. Der i8, der unter anderem in Dubai als Polizeiauto zum Einsatz kommt, kommt auf 362 PS. Dafür muss allerdings auch ein stolzer Preis bezahlt werden: In Spanien kommt man ab 139.200 Euro zu einem eigenen i8.

Renault Twizy

Das absolute Kontrastprogramm zum BMW i8 - bis auf die Flügeltüren - ist der Renault Twizy. Das nur etwas mehr als 2,3 Meter lange und nur 1,2 Meter breite Gefährt gleicht eher einem Motorrad mit Dach als einem Auto, vor allem in der Version ohne Seitenscheiben. Der Zweisitzer (ein Sitz am Steuer, der andere dahinter) bietet verschiedene Modelle mit Elektromotoren mit einer Leistung von 4 bis 13 kW. Die Höchstgeschwindigkeit des mit 13 kW am besten ausgestatteten Modells beträgt etwas mehr als 80 km/h, was den Twizy nicht unbedingt auf der Autobahn empfehlenswert macht. Die maximale Reichweite der Elektrobatterie gibt Renault mit 100 Kilometern an, doch meistens ist bei rund 80 Kilometern Schluss. Einstiegspreis in Spanien: 7.200 Euro.

Renault Zoe

Der Renault Zoe dürfte preislich eines der interessantesten Elektroautos sein, die der Markt derzeit hergibt. Den schnittigen Kleinwagen gibt es bereits ab 21.250 Euro beim Händler. Das Auto schnitt im Crashtest hervorragend ab, bietet mit 65 kW (88 PS) aber nur eine relativ schwache Motorisierung. Die Höchstgeschwindigkeit des Frontantrieb-Fahrzeuges beträgt 135 km/h. Der Innenraum ist großzügig angelegt. Im Zoe finden fünf Fahrgäste bequem Platz. Und auch das Kofferraumvolumen ist im Vergleich zu anderen Elektroautos mit 338 Litern beachtlich. Wer seinen Zoe voll aufgeladen hat, kann bei sparsamer Fahrweise mit einer Reichweite von rund 240 Kilometern rechnen.

Renault Kangoo Z.E.

Auch eine richtige Familienkutsche hat Renault mit dem Kangoo Z.E. als Elektroauto auf Lager. Der nur 44 kW (60 PS) starke Elektromotor lässt den Wagen allerdings nur auf maximal 130 km/h beschleunigen. Mit vollem Elektro­akku kann der Fahrer mit einer Reichweite von etwa 170 Kilometern rechnen, bei kälteren Außentemperaturen nimmt diese Reichweite dramatisch ab. Dafür bietet der Kangoo großen Platzkomfort. Der Nachteil bei allen Renault-Modellen ist, dass die Käufer die Batterie extra anmieten müssen. Für den Renault Kangoo fallen bei einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern noch einmal 90 Euro im Monat extra an. Der Einstiegspreis für den Kangoo Z.E. in Spanien ist günstig und beläuft sich auf 20.000 Euro.

e-Golf

Der Wolfsburger VW-Konzern hat für seine Elektrolinie kein neues Auto entworfen, sondern einfach in bestehende Modelle einen Elektromotor eingebaut. Somit gibt es den Golf seit 2014 auch in „sauber". Bis auf den Antrieb muss sich der geneigte VW-Fahrer nicht umgewöhnen, das Auto gleicht dem Benziner auf den Scheibenwischer. Den e-Golf treibt ein 85 kW starker Motor an, der das Fahrzeug immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h auf der Autobahn erreichen lässt. Bis der Elektro-Golf voll aufgeladen ist, vergeht allerdings viel Zeit: An einer herkömmlichen Steckdose sind es rund zehn Stunden. Wer mit vollem Elektrotank startet, kann mit einer Reichweite von rund 190 Kilometern rechnen. Der Wagen ist ab 35.500 Euro zu haben.

e-up!

Wer es etwas günstiger möchte, aber trotzdem einen elektrischen Volkswagen fahren will, der kann auf die E-Version des Kleinwagens up! zurückgreifen. Das nur 3,5 Meter lange Stadtauto ist mit 25.000 Euro rund 9.000 Euro billiger als der Golf, bietet dafür aber nicht den gleichen Komfort. Der Motor bringt es auf 60 kW, die Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 130 km/h. Die Stärke des Autos, das vier Personen Platz bietet, ist seine gute Verarbeitung, die den Konkurrenten in dieser Kategorie einen Schritt voraus ist. Mit einem voll geladenen e-up! kommt der Fahrer rund 150 Kilometer weit. Trotz der geringen Größe bietet der Kofferraum immerhin 260 Liter Fassungsvermögen. Auch im Crashtest hat sich das Fahrzeug bewährt.

Nissan e-NV Transporter

Das Nutzfahrzeug wird in Barcelona gefertigt und bringt immerhin einen 80 kW starken Elek­tromotor mit. Für den Lithium-Ionen-Akku verlangt Nissan bei allen Modellen eine monatliche Leihgebühr. Die Batterie ist dabei so unauffällig in das Auto integriert, dass keinerlei Stauraum verloren geht. Der e-NV 200 bietet, wie sein Benzinerkollege, 4,2 Kubikmeter Ladevolumen. Schiebetüren an beiden Seiten und die weit öffnenden Hecktüren ermöglichen ein bequemes Be- und Entladen. Die Reichweite der Batterie liegt laut Hersteller bei rund 160 Kilometern. Damit schafft der Zweisitzer eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 123 km/h. Der Preis des 4,5 Meter langen Fahrzeugs beginnt in Spanien bei rund 25.600 Euro.

Nissan Leaf

Der Nissan Leaf ist weltweit das bisher meistverkaufte Serien-Elektroauto. Dadurch hat der japanische Hersteller einige Erfahrung gesammelt, die man dem Leaf anmerkt. Vor allem die Alltagstauglichkeit ist besser als bei vielen seiner Konkurrenten. Der Leaf gilt als äußerst zuverlässig, der Fahrkomfort ist hoch. Der Motor bietet mit 80 kW auch eine angemessene Leistung, mit der eine Höchstgeschwindigkeit von gut 140 km/h möglich ist. Im Leaf finden fünf Fahrgäste Platz. Die Reichweite gibt Nissan mit bis zu 250 Kilometer an, die allerdings im Alltagsbetrieb normalerweise nicht erreicht wird. Preislich bewegt sich der Leaf im Rahmen der Konkurrenz. In ­Spanien ist das Auto ab etwa 24.200 Euro erhältlich.

Nissan e-NV 200 Evalia

Der Nissan e-NV 200 Minivan Evalia sieht von außen genauso aus wie der Transporter, doch innen bietet das Fahrzeug auch einer Großfamilie von bis zu sieben Mitgliedern Platz. Es gibt allerdings auch eine Version mit fünf Plätzen. Wie in allen Nissan-Elektroautos verfügt auch der Minivan über einen 80-kW-Elektromotor, der für die Dimension des Wagens außerordentlich gut beschleunigt. Genau wie beim Transporter liegt die Höchstgeschwindigkeit des Minivan bei 123 km/h, die Reichweite wird mit 167 Kilometern angegeben. Die zwei seitlichen Schiebetüren machen das Einsteigen bequem, auch das Beladen ist einfach. Einzig im Crashtest überzeugt das Auto nicht. Der Preis ist mit rund 32.700 Euro auch kein Schnäppchen.

Citroën C-Zero

Der Citroën C-Zero sieht nicht zufällig so ähnlich aus wie der Peugeot iOn (siehe blaues Auto in der letzten Spalte) und der nicht auf der Insel erhältliche Mitsubishi i-MiEV: Die drei Autos sind tatsächlich baugleich - das japanische diente den Franzosen als Basis - und 2010 sozusagen als Elektro­pioniere gemeinsam auf den Markt gekommen. Der Citroën, der nur 3,5 Meter lang ist, überzeugt durch eine große Wendigkeit und einen spritzigen Antrieb. Der 49 kW starke Motor beschleunigt auf bis zu 130 km/h hoch und verspricht eine Reichweite von 150 Kilometern. Der Wagen, in dem vier Personen bequem Platz finden, machte beim Crashtest eine gute Figur. Der Preis (ab rund 30.000 Euro) ist dagegen kaum wettbewerbsfähig.

Citroën Berlingo Electric

Beim Citroën Berlingo Electric steht eher die praktische Alltagstauglichkeit denn eine ausgefeilte Optik im Vordergrund. Doch seinen Zweck als Transporter erfüllt der 4,4 Meter lange Berlingo allemal. Der Innenraum ist äußerst geräumig und gut durchdacht, es gibt sehr viele Ablagemöglichkeiten. Richtig sportlich kann man mit dem Berlingo dafür nicht fahren. Der Motor ist der gleiche wie bei seinem kleinen Kollegen C-Zero; kein Wunder, dass der Transporter maximal 110 km/h schnell wird. Mit dem Kastenwagen kommt ein sparsamer Fahrer bis zu 170 Kilometer weit, bevor er das Fahrzeug wieder an die Steckdose anschließen muss. Der Berlingo kostet neu in Spanien ab 29.900 Euro.

Kia Soul EV

Auch die Elektroversion des Kia Soul gehört optisch nicht unbedingt zu den Höhepunkten auf der Straße. Man sollte aber vom Äußeren nicht auf die inneren Werte schließen. Denn da macht der Soul EV keine schlechte Figur. Angefangen beim leistungsfähigen Motor, der rund 81 kW auf den Asphalt bringt, bis hin zur Höchstgeschwindigkeit, die der Hersteller immerhin mit 145 km/h angibt, lässt sich mit dem Soul EV einigermaßen sportlich fahren. Kia-Tester wollen mit dem Wagen bis zu 200 Kilometer Reichweite geschafft haben, doch realistisch sind wohl zwischen 130 und 160 Kilometer. Die Ladezeit an einer herkömmlichen Steckdose ist mit rund fünf Stunden deutlich schneller als bei der Konkurrenz. Der Soul EV kostet rund 32.800 Euro.

Peugeot iOn

Der Zwillingsbruder des Citroën C-Zero zeichnet sich durch dieselben Eigenschaften wie die des Citroën C-Zero aus. Wie bei vielen Elektroautos ist bei diesem Modell zwar der Grundpreis relativ hoch, doch dafür bietet das Fahrzeug auch eine umfangreiche Sonderausstattung, die nicht extra bezahlt werden muss. Im Autohaus ist der iOn für knapp 30.000 Euro zu haben, dafür gibt es gratis obendrauf die Klimaanlage, die automatische Scheinwerferreinigung, ein Bluetooth-Telefon, alle Airbags und sonstigen Sicherheitsvorkehrungen und vieles mehr. Wie sein Klon Citroën C-Zero erreicht der iOn eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h, die Akku-Reichweite wird vom Hersteller mit rund 150 Kilometern angegeben.