Dem Flughafen Mallorca könnte ein unruhiger Sommer bevorstehen: Der Betriebsrat des Wachdienstes Trablisa am Flughafen Son Sant Joan hat am Dienstag (27.6.) einen Streikaufruf beschlossen. Im Juli werde man dienstags und samstags die Arbeit niederlegen, um das Unternehmen sowie die Flughafengesellschaft Aena "ein für allemal" zu besseren Arbeitsbedingungen zu zwingen, so die Gewerkschafter nach einer außerordentlichen Versammlung mit der Belegschaft.

Protestiert wird gegen "Marathon-Schichten" und "irrationale Arbeitszeiten". Das Arbeitsaufkommen wachse von Jahr zu Jahr "auf brutale Weise" und dies bei "praktisch gleich bleibender Belegschaft". Gegebenenfalls könne der Streik auch auf den August ausgeweitet werden, so der Betriebsrat. "Die Konsequenzen, die diese Entscheidung für die Passagiere haben könnten, tun uns leid, aber es ist die einzige Lösung, die uns Trablisa und Aena lassen", so der Betriebsrat.

Trablisa-Mitarbeiter kümmern sich, unter der Aufsicht der Guardia Civil, unter anderem um die Sicherheitsschleusen am Flughafen Mallorca. Im Juli und August herrscht dort Hochbetrieb. Stellungnahmen von Aena und Trablisa lagen vorerst nicht vor. Erfahrungsgemäß heißt eine Streikankündigung auf Mallorca noch nicht, dass es tatsächlich zum Ausstand kommt. Jetzt dürfte erst einmal hinter den Kulissen verhandelt werden.

Flughafendirektor José Antonio Álvarez äußerte sich am Mittwoch (28.6.) zu dem geplanten Streik. "Wir haben in den vergangenen drei Jahren die Ausgaben für die Sicherheit von 7,5 auf 10,8 Millionen Euro angehoben. Das sind 45 Prozent." Sollte das Personal wirklich streiken, soll es laut dem Flughafendirektor einen Notfall-Dienstplan mit einem Minimum an Mitarbeitern geben. "Wir versuchen natürlich, dass die Passagiere so wenig wie möglich unter dem Streik leiden müssen." /ck

(Korrektur: in einer vorherigen Version dieses Artikels waren die Streiktage mit Dienstag und Donnerstag angegeben. Richtig ist Dienstag und Samstag.)