Die häufigen Störungen durch betrunkene Passagiere in Flügen von und nach Mallorca oder Ibiza sollen bald ein Ende haben. Dafür setzt sich zumindest die balearische Landesregierung ein, die von der Zentralregierung in Madrid und der EU-Kommission in Brüssel eine Beschränkung des Verkaufs alkoholischer Getränke in den Flughäfen und während der Flüge gefordert hat. Eine entsprechende Aufforderung richtete die Generaldirektorin für Tourismus, Pilar Carbonell, am Mittwoch (12.7.) an die spanische Tourismus-Staatssekretärin Matilde Asián.

Jedes Jahr im Sommer kommt es bei Flügen nach Palma de Mallorca zu ernsthaften Zwischenfällen. Regelmäßig werden - insbesondere britische Passagiere - gleich bei der Ankunft am Airport Palma festgenommen und zurück in die Heimat geschickt. Immer wieder müssen Maschinen sogar zwischenlanden, um Störenfriede noch vor Erreichen des Zielflughafens festnehmen zu können. Auch die Polizeigewerkschaft fordert deshalb einen Verbot des Alkoholverkaufs am Flughafen.

Umfrage: Alkoholverkauf am Flughafen verbieten?

Die Initiative eines Alkohol-Limits auf Urlaubsflügen reiht sich in die Strategie der Regierung in Palma ein, den Sauftourismus auf Mallorca zu bändigen. In den vergangenen Wochen waren Videos in den sozialen Netzwerken geteilt worden, in denen sich deutsche Betrunkene an der Playa de Palma prügelten, britische Passagiere im Flugzeug intim wurden oder Horden von halbstarken Nackedeis über die Straßen der Insel liefen. Der neue Bürgermeister von Palma, Antoni Noguera, hatte die Reiseveranstalter sogar öffentlichkeitswirksam aufgefordert, keinen "Abschaum" mehr nach Mallorca zu schicken. /tg