Die Airline Niki, die seit dem Frühjahr die Mallorca-Routen der insolventen Air Berlin fliegt, hat gute Chancen, in den Händen der Lufthansa zu landen. Wie das "Handelsblatt" mit Verweis auf Unternehmenskreise berichtet, habe der Gläubigerausschuss den Sachwalter Lucas Flöther damit beauftragt, mit der Lufthansa exklusiv über den Kauf der österreichischen Tochter und weiterer Flugzeuge zu verhandeln. Bestätigt wurde dies bislang allerdings offiziell weder von Lufthansa, noch von Air Berlin.

Zurückgewiesen wurde unterdessen der Konkursantrag eines Reiseveranstalters gegen Niki. Das Amtsgericht Korneuburg erklärte ihn für unzureichend. Zuvor hatte schon Niki erklärt, dass die Forderung beglichen worden sei.

Air Berlin teilte unterdessen mit, dass am Donnerstag (21.9.) die Gläubigerausschüsse getagt haben. "Dabei wurden die vorliegenden Bieterangebote für die Air Berlin, bzw. Teile des Unternehmens intensiv erörtert", heißt es in einer Pressemitteilung. Der Generalbevollmächtigte im Insolvenzverfahren, Frank Kebekus, der vom Amtsgericht Berlin Charlottenburg eingesetzte Sachwalter, Lucas Flöther, und der Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann seien beauftragt worden, "die Verhandlungen mit den Bietern weiter zu führen und einen Abschluss anzustreben". Am Montag (25.9.) soll dann der Aufsichtsrat über die Angebote beraten. Anschließend werde der Stand der Öffentlichkeit vorgestellt.

Wie das "Handelsblatt" schreibt, könnten vor einem Verkauf von Niki etwa an die Lufthansa alle gewünschten Flugzeuge zu Niki geschoben werden, auch das für den Betrieb notwendige Personal: "Danach könnte Lufthansa Niki kaufen. Das wäre die rechtlich sauberste Lösung".

Die Airline Niki gilt als Perle in dem Unternehmen, für die Unternehmenstochter wurde bislang keine Insolvenz angemeldet. An den Langstrecken von Air Berlin haben die Bieter hingegen bislang kaum Interesse gezeigt. Kleinere Unternehmensteile könnten laut der Nachrichtenagentur dpa an den Billigflieger Easyjet gehen, wahrscheinlich komme auch die Thomas-Cook-Tochter Condor noch ins Spiel. Die Verhandlungen sollen noch bis zum 12. Oktober dauern.