Die Abwicklung des früheren Mallorca-Shuttles Air Berlin bleibt weiter spannend. Bevor am 15. September die Frist abläuft, während der noch Angebote an den Generalbevollmächtigten Frank Kebekus abgegeben werden können, bringen sich fast täglich neue Interessenten ins Spiel. Nachdem am Wochenende der Name des der früheren EnBW-Chefs Utz Claassen fiel, folgten zu Wochenbeginn der Berliner Hotelbetreiber Alexander Skora und die Logistikfirma Zeitfracht.

Schon vor dem Insolvenzantrag gab es Gespräche mit der Lufthansa über eine Übernahme von Teilen der Air Berlin - eine Komplettübernahme dürften wohl die Wettbewerbshüter unterbinden. Nicht nur Lufthansa hat vor allem die österreichische Tochter Niki im Blick, die seit dem Frühjahr die Mallorca-Flüge von Air Berlin durchführt. Als weitere Interessenten gelten außerdem Condor und der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl. Ex-Formel-Eins-Star Niki Lauda prüft laut Medienberichten noch, ob er ein Gebot für die einst von ihm gegründete Niki abgeben will.

Eine Übernahme müsste aller Voraussicht nach noch einmal von den EU-Wettbewerbsprüfern geprüft genommen werden. Ohnehin hat Ryanair Beschwerde beim Bundeskartellamt und bei den EU-Wettbewerbshütern eingelegt. Germania erklärte unterdessen am Dienstag den "Rechtsstreit mit der Bundesrepublik Deutschland vor dem Landgericht Berlin für erledigt und damit in der Sache beendet". Verwiesen wird auf den Beschluss der EU-Kommission vom 4. September, der der Bundesrepublik Deutschland nur unter strengsten Auflagen die Stellung einer Bürgschaft zur Absicherung eines Darlehens der staatlichen KfW in Höhe von 150 Mio. Euro genehmigt. /ff