Das Verkehrsaufkommen auf den Balearen-Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera hat innerhalb von zehn Jahren (2005 bis 2015) um 42 Prozent zugenommen. Im selben Zeitraum sei der Verkehr im spanischen Durchschnitt um 6 Prozent gesunken. Das sind die Eckpunkte einer Studie, die der balearische Verkehrsminister Marc Pons am Donnerstag (14.9.) präsentierte.

Eine gute Diagnose sei Voraussetzung für eine gute Therapie, so Generaldirektor Jaume Mateu, der die Studie zusammen mit seinem Minister vorstellte, um damit die europäische Mobilitätswoche einzuläuten, die ganz im Zeichen des öffentlichen Nahverkehrs steht.

Für die Studie wurden auf Mallorca und den Nachbarinseln 4.200 Residenten und 1.700 Besucher befragt sowie thematische Workshops mit verschiedenen Institutionen durchgeführt, die sich auf den Inseln mit dem Thema Verkehr beschäftigen. Allein die Residenten sind für 2,6 Millionen Bewegungen pro Tag verantwortlich, mehr als die Hälfte davon (55 Prozent) im privaten Pkw.

Hinzu kommen am Tag 1,3 Millionen Bewegungen von Touristen, davon 34 Prozent in Mietwagen. An einem durchschnittlichen Sommertag, kurven rund 75.000 Mietautos über die Straßen der Balearen, so Pons. Insgesamt erhöhen die Touristen das Verkehrsaufkommen auf den Inseln um 25 Prozent, so das Verkehrsministerium.

Um den Trend umzukehren müssten die Inseln einen Pakt schließen, um dem öffentlichen Nahverkehr Vorrang einzuräumen. Bei dieser Trendwende müssten Landesregierung, Inselräte, Rathäuse und der Privatsektor an einem Strang ziehen, um nachhaltige Mobilität zu fördern, so der Minister. /tg