Mit der Übernahme der Fluglinien Air Berlin und Niki durch die Lufthansa fürchten die 54 auf Mallorca stationierten Air-Berlin-Mitarbeiter nun endgültig um ihre Jobs. Formell hat die Entlassung der Angestellten noch niemand bestätigt, aber die Zeichen stehen schlecht, sagt Rafael Bohórquez, Sprecher der Gewerkschaft USO, der MZ: „Die spanische Tochtergesellschaft Air Berlin España ist offiziell noch nicht von der Insolvenz betroffen. Aber das Unternehmen hat Verhandlungen für eine Massenentlassung (ERE) eingeleitet, die alle 54 Stellen umfasst. Die mit den Verhandlungen beauftragte Anwaltskanzlei aus Madrid ist auf Konkursabwicklungen spezialisiert. Deshalb gehen wir davon aus, dass keine Stellen gerettet werden sollen."

Bei der Belegschaft herrscht Zukunftsangst. Zwar handele es sich um hochqualifiziertes Personal - viele der Mitarbeiter beraten in dem in Palma angesiedelten Callcenter viersprachig. Das hieße aber nicht, dass man in der Nebensaison nun gleich wieder eine vergleichbare Festanstellung bekäme: „Bei vielen Job-Angeboten auf Mallorca handelt es sich ja um Saisonverträge", gibt einer der Angestellten gegenüber der MZ zu Bedenken.

Von den Konzernzentralen in Deutschland fühlt man sich jedenfalls im Stich gelassen. Die von Lufthansa gestartete Jobbörse für bis zu 3.000 Air-Berlin-Mitarbeiter gelte anscheinend nicht für das Mallorca-Personal. Und selbst bei den von Verdi initiierten Protesten der Air-Berlin-Belegschaft erfuhren die Mitarbeiter auf Mallorca erst nachträglich aus der Presse.