Der Wegfall von Air Berlin sorgt für höhere Ticketpreise im Flugverkehr, auch auf den Verbindungen von Mallorca nach Deutschland. So lautet der Vorwurf vieler Kunden, seit es den sogenannten Mallorca-Shuttle seit Ende Oktober nicht mehr gibt. Deshalb hat sich nun das Bundeskartellamt daran gemacht, die Verbindungen der Lufthansa, dem Hauptnutznießer der Air Berlin-Pleite, unter die Lupe zu nehmen. "Wir haben die Deutsche Lufthansa gebeten, uns Informationen über ihre Preissetzung zur Verfügung zu stellen. Wir werden uns die Daten ansehen und dann darüber entscheiden, ob wir ein Verfahren einleiten", sagte der Chef der Behörde, Andreas Mundt, am Freitag (24.11.) der dpa.

Ob auch speziell die Preise von Mallorca-Flügen unter die Lupe genommen werden, sei noch nicht entschieden, so ein Sprecher der Behörde gegenüber der Mallorca Zeitung am Dienstag (28.11.). Man werde sich Strecken exemplarisch anschauen. Kritik war vor allem in Deutschland laut geworden, wo inzwischen die Lufthansa nach dem Wegfall von Air Berlin auf manchen Flügen einziger Anbieter ist. Aber auch Mallorca-Pendler müssen derzeit Flexibilität beweisen.

Die Lufthansa wehrte sich unverzüglich gegen die Kritik. Vorstand Harry Hohmeister sagte der Zeitung "Welt am Sonntag", dass es sich bei Preissteigerungen um Einzelfälle handle, die sich auf bestimmte Zeiten, wie montagmorgens und freitagnachmittags, bezögen. "Wir können dem Kartellamt alles zeigen. Wir können nachweisen, dass sich am Preissystem nichts geändert hat."

Nach dem Ende von Air Berlin und der ausstehenden Entscheidung, ob die Lufthansa alle Kapazitäten übernehmen kann, fehlen jeden Tag rund 60.000 Sitzplätze. Die höheren Durchschnittspreise entstünden allerdings durch die deutlich größere Nachfrage. Die vollautomatischen Buchungssysteme riefen dadurch wesentlich schneller höhere Preisklassen für die Tickets auf, hieß es bei der dpa. /jk

Hintergrund: Mallorca-Flüge - wer nach Deutschland will, muss flexibel sein