Den bislang für Niki tätigen Mitarbeitern der Handling-Firma Acciona am Flughafen Mallorca drohen unruhige Feiertage. Acciona hat am Freitag (15.12.) einen Plan präsentiert, wonach 120 Mitarbeiter wegen der Insolvenz der Airline vorübergehend freigestellt werden. Die Gewerkschaft will diese Entscheidung nicht akzeptieren und kündigt Proteste an.

Im Gegensatz zu einem sogenannten ERE, einer betriebsbedingten Entlassung mit einer gesetzlichen Mindestabfindung von 20 Tagesgehältern, ist ein ERTE keine Entlassung. Es handelt sich um eine zeitweise Freistellung. "Acciona argumentiert, dass man sich keine 120 Mitarbeiter im Januar und Februar erlauben kann, die nur die Arme verschränken", sagte Gewerkschaftssprecher José Manuel Peces gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". "Wir werden den ERTE natürlich nicht akzeptieren. Kommenden Montag und Dienstag wird es Gespräche mit dem Unternehmen geben, um andere Lösungen zu finden."

450 Mitarbeitern von Acciona droht momentan in Folge der Pleite von Air Berlin und Niki die Entlassung. Neben den Festangestellten sind noch zahlreiche Saisonkräfte bei Acciona angestellt, die ab März eigentlich ihre Arbeit wieder aufnehmen sollten.

Unklar ist, ob sich für insolvente Air-Berlin-Tochter Niki doch noch auf die Schnelle ein Käufer findet. Zuletzt zeigten sich Ryanair, Thomas Cook und Namensgeber Niki Lauda interessiert. Ein Kauf müsste allerdings binnen einer Woche abgewickelt werden, da sonst die Start- und Landerechte (Slots) auslaufen.

Mit dem Aus von Niki sind auf Mallorca zahlreiche Passagiere gestrandet, nachdem ihre Flüge gestrichen worden waren. Andere Airlines haben ihre Hilfe angeboten. Laut Niki-Insolvenzberater sollen fast alle Passagiere entschädigt werden. /rp