Der bereits in trockenen Tüchern geglaubte Verkauf der insolventen Fluggesellschaft Niki an die spanische Low-Cost-Airline gerät ins Stocken. Wie das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg am Donnerstag (4.1.) in einer Pressemitteilung bekannt gab, geht der Rechtsstreit um die vorläufige Insolvenzverwaltung in die nächste Instanz. Dadurch verzögert sich vermutlich die Abwicklung des Verkaufs - und somit auch der Zeitpunkt, zu dem Niki-Maschinen unter der Vueling-Flagge wieder zwischen Deutschland und Mallorca verkehren können.

Auslöser des Rechtsstreits ist eine Beschwerde, die das österreichische Fluggastrechtsportal "Fairplane" am Dienstag (2.1.) beim Amtsgericht Charlottenburg, das mit dem Insolvenzverfahren betraut ist, eingereicht hatte. Das Gericht sei nicht für internationale Fälle zuständig, so "Fairplane", das Verfahren solle stattdessen in Österreich und getrennt vom Insolvenzprozess der Niki-Muttergesellschaft Air Berlin geführt werden.

In Charlottenburg beharrte man nun auf dem Standpunkt, dass sich der für die Zuständigkeit wichtige Mittelpunkt der Interessen nicht in Wien, sondern in Berlin befinde, zudem sei Niki eng in den Konzern der Air-Berlin-Gruppe eingegliedert. Automatisch muss nun die höhere Instanz - das Landgericht Berlin - über die Beschwerde entscheiden.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther hatte am Mittwoch (3.1.) gewarnt, der Verkauf von Niki an die British-Airways-Mutter IAG, zu der auch Vueling gehört, könne sogar komplett platzen, sollte die Zuständigkeit wechseln. Die Plaunng oder eventuelle Neuvergabe der Start- und Landerechte der Mallorca-Flüge würde dadurch verzögert. Vor allem Mallorca-Urlauber, die einen Aufenthalt auf der Insel im Frühjahr oder Sommer geplant und möglicherweise durch die Niki-Pleite ihre zuvor gebuchten Tickets verloren haben, können bis dahin nur zwischen einem geringen Angebot an Alternativflügen wählen.

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