Der Mallorca-Flieger Niki will im Streit um die Zuständigkeit für das Insolvenzverfahren eine Verlagerung nach Österreich nicht hinnehmen. Das Unternehmen legte Beschwerde beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe gegen die Entscheidung des Berliner Landgerichts vom Montag (8.1.) ein, wie Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Dienstag mitteilte. Gleichzeitig soll der Verkauf an die Iberia-Mutter IAG, zu der auch der Billigflieger Vueling gehört, weiter vorangetrieben werden. Man plane, ein sogenanntes Sekundär-Insolvenzverfahren in Österreich zu beantragen, um den Verkauf zu vollziehen. Das Hauptverfahren bleibe in diesem Fall jedoch in Deutschland, so Flöthers Sprecher gegenüber der Presse in Deutschland.

Die Übernahme von Niki durch die spanische Iberia-Tochter Vueling steht seit dem Urteil vom Montag wieder auf der Kippe. Laut einem Beschluss des Berliner Landgerichts muss das Insolvenzverfahren für die Air-Berlin-Tochter nicht in Deutschland, sondern in Wien eröffnet werden. Die Richter verwiesen darauf, dass Niki seinen Unternehmenssitz in Wien habe, über eine österreichische Lizenz verfüge und auch der dortigen Aufsicht unterliege. Das Gericht gab damit einer Beschwerde der österreichischen Verbraucherorganisation Fairplane statt.

Der Deal zum Verkauf von Niki war kurz vor dem Jahreswechsel zustande gekommen. Demnach kauft die International Airlines Group (IAG) - Mutterkonzern von Iberia und Vueling - die insolvente Air-Berlin-Tochter. Fließen sollen bis zu 36,5 Millionen Euro - 20 Millionen an die Gläubiger, den Rest als Finanzspritze an Niki, um laufende Kosten zu decken. Übernommen würden rund 740 der rund 1.000 Mitarbeiter sowie eine Flotte von 15 A320-Maschinen und zahlreiche Start- und Landerechte (Slots) unter anderem in Wien, Düsseldorf, München, Zürich und Palma de Mallorca. /ff