Seit die Durchfahrt durch den Autotunnel zwischen Palma de Mallorca und Sóller kostenlos ist, passieren die ehemalige Mautstrecke rund 1.000 Autos pro Tag mehr. Waren es im 7.241 Fahrzeuge im Januar 2016 beziehungsweise 7.606 im Januar 2017, stieg die Zahl im Januar 2018 bislang auf durchschnittlich 8.625 pro Tag.

Diese Zahlen präsentierte die Verkehrsdezernentin des Inselrats Mercedes Garrido auf Anfrage durch der konservativen Opposition, die der Linksregierung Fehlplanung vorwarf. Garrido zufolge seien die zusätzlichen Fahrzeuge im Tunnel die logische Konsequenz aus der Tatsache, dass viele Fahrer früher den Umweg über den Sóller-Pass fuhren, um sich die teure Maut zu sparen.

Das Rathaus in Sóller reagierte unterdessen, indem der Zentrumsverkehr nun ausschließlich für Bewohner des Ortes zugelassen ist. Die zunächst provisorisch aufgestellten Schilder sollen demnächst durch größere Hinweistafeln ersetzt werden. Die Sperrung für auswärtige Autofahrer galt früher nur für Markttage und einzelne Straßen. Nun soll sie permanent bestehen bleiben und auf das gesamte Zentrum ausgeweitet werden.

Die oppositionelle Volkspartei (PP) warf den Verantwortlichen im Rathaus und im Inselrat mangelnde Planung vor. Insbesondere Anwohner aus Fornalutx, die für gewöhnlich in Sóller einkaufen und Cafés besuchen, seien durch die schlecht improvisierte Maßnahme betroffen.

Seit dem 28. Dezember 2017 ist die Durchfahrt durch den Sóller-Tunnel kostenlos. Der Inselrat Mallorca hatte dafür den noch laufenden Vertrag mit dem Betreiber-Unternehmen Globalvia vorzeitig aufgekündigt und zahlt dafür eine Entschädigung in Millionenhöhe. Hier finden Sie alle Artikel zum Sóller-Tunnel. /tg