Könnte er doch noch zum Zug kommen? Der frühere Rennfahrer Niki Lauda hat einen weiteren Versuch gestartet, die einst von ihm gegründete Fluggesellschaft Niki wieder zu übernehmen. Er werde ein Angebot bis zum 19. Januar für Niki abgeben, so Lauda gegenüber dem Handelsblatt. Dieses Angebot mache er wie beim letzten Mal allein.

Auch der irische Billigflieger Ryanair ist an Teilen von Niki interessiert. Man habe am Montag die österreichischen Verwalter kontaktiert und Interesse an der Teilnahme am Insolvenzverfahren sowie an einem möglichen Kauf von verbleibenden Niki-Teilen bekundet, bestätigte die irische Airline am Abend.

Eigentlich sollte die insolvente Air-Berlin-Tochter an die spanische Billigfluggesellschaft Vueling gehen. Doch laut einem Gerichtsurteil von vergangener Woche muss das Insolvenzverfahren von Deutschland nach Österreich verlagert werden. Dort wurde inzwischen ein zweites Hauptverfahren eröffnet. Lauda begrüßte diese Entscheidung - er bedauere, dass viel Zeit mit dem Umweg über Deutschland verschwendet worden sei. Im Spiel sind aber dem der IAG-Holding - Muttergesellschaft von Iberia und Vueling - auch wieder die Tuifly und der Reisekonzern Thomas Cook (Condor).

Die beiden Insolvenzverwalter in Deutschland und Österreich kündigten unterdessen eine enge Kooperation an. Niki solle bis zur zweiten Februar-Hälfte verkauft werden und spätestens im März wieder fliegen, hieß es am Dienstag.

Der britische IAG-Konzern bekräftigte am Dienstag sein Interesse. Dem Mutterkonzern der spanischen Fluglinie Vueling waren wesentliche Teile der Niki schon zugesagt worden, bevor zusätzlich das Insolvenzverfahren in Österreich eröffnet wurde. Vueling will bis zu 740 der 1000 Niki-Mitarbeiter übernehmen. Interesse an Niki hat auch die irische Fluggesellschaft Ryanair. Der Niki-Gründer, Ex-Rennfahrer Niki Lauda, hat ein Angebot angekündigt.

Reisch und Flöther kündigten an, dass über den Verkauf Ende Januar der vorläufige Gläubigerausschuss in Deutschland und der Gläubigerausschuss in Österreich entscheiden werden. «Die Unterschrift beider Insolvenzverwalter gewährleistet dabei dem Erwerber Rechtssicherheit für den Vollzug des Kaufvertrages.»

Aus der deutschen Insolvenzmasse solle das erforderliche Geld fließen, um den Geschäftsbetrieb von Niki aufrechtzuerhalten, hieß es. Dafür hatte IAG Ende Dezember bis zu 16,5 Millionen Euro zugesagt. Ob dieses Geld schon aufgebraucht ist, blieb am Dienstag zunächst offen.

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Beantragt hatte das Hauptverfahren das Verbraucherportal Fairplane. Bei Niki will man die Entscheidung jedoch nicht akzeptieren. Die Eröffnung eines neuen Hauptverfahrens widerspreche der Europäischen Insolvenzordnung, erklärte Insolvenzverwalter Lucas Flöther gegenüber der Presse in Deutschland. Man werde rechtliche Schritte prüfen. Gegen die Entscheidung des Gerichts kann innerhalb von zwei Wochen Einspruch eingelegt werden. /ff