Diese Rundtour in der Umgebung des Klosters Lluc gehört zu den spannendsten Wanderungen in der Serra de Tramuntana. Die sehr schwere Tour beginnt bei Kilometer 16,3 der Landstraße Ma-10. Dort stehen gegenüber dem Picknickplatz Menut II am rechten Straßenrand ein Schild „Refugi“ und eine mit Blumen geschmückte Gedenktafel. Der Inschrift ist zu entnehmen, dass hier im März 2004 eine 20-jährige deutsche Triathletin von einem Raser überfahren worden ist.

Hinter einem Holztor, das rechts auf einer Leiter überstiegen werden kann, gelangt man auf einem breiten Waldweg (Abzweige ignorieren) nach zehn Minuten zu der Schutzhütte „Refugi de la coma de Binifaldó“. Dort ist rechts auf eine Piste abzubiegen, die in einigen steilen Kehren nach einer Viertelstunde zu einer Wegteilung mit zwei Mauerpfeilern führt. Hier wird der linke (Holzpfostenpfeil) Abzweig genommen. Rechts ist in 300 Meter Entfernung das Gehöft Binifaldó zu erblicken, an dem man auf dem Rückweg vorbeikommen wird.

Der Wanderer befindet sich nun auf einem Abschnitt des Langwanderwegs La ruta de pedra en sec. Diese Teilstrecke der Trockensteinroute verläuft vom Kloster Lluc nach Pollença. Auf dem breiten Weg ist nach weiteren zehn Minuten ein Eisentor mit einer Pforte erreicht. Dort folgt man geradeaus der Pfeilmarkierung und biegt schließlich bei einem Schild „GR 221, Pollença“ rechts auf einen teils gestuften und gepflasterten Pfad ab, der wenig später zu einem Sitzplatz mit einem steinernen Tisch sowie zwei Bänken, zur Quelle Font de Muntanya und bei einer kleinen Brücke kurz darauf wieder auf den Hauptweg führt.

Weiter geht es rechts auf der Waldpiste. Man richtet sich dabei nach der Beschilderung und den Holzpfostenpfeilen und sollte sich nicht davon irritieren lassen, dass die Tour immer noch talwärts Richtung Pollença verläuft. Die Erklärung dafür ist ganz einfach: Der Pas del Diable liegt an der äußeren Nordwestwand des Puig Tomir. Man muss also erst einmal unterhalb des gesamten Felskolosses entlanglaufen.

Einige Minuten nach der Quelle Font de Muntanya erreicht man rechts direkt am Weg eine Felswand mit einer großen Höhle, die den Namen „Ses Covasses“ trägt. Drei Meter weiter befindet sich ein Felsdurchlass. Ein rechts stehendes Steinmännchen wird ignoriert. Man stößt dann 15 Meter weiter rechts auf zwei Steinmännchen. Hier befindet sich der Einstieg zum „Teufels-Pass“.

Ein Trampelpfad verläuft nun in einigen Kehren (Steinmännchen) bis zu einem größeren Geröllfeld und von dort parallel zur Geröllzunge (rote Punkte) steil nach oben. Die regelmäßig vorhandenen roten Kleckse und Steinmännchen zeigen jetzt die sicherste Route zum Pas del Diable. An diese Wegweiser muss man sich unbedingt halten.

Zunächst werden zwei kleinere Geröllfelder gequert. Danach wird ein Felsabsatz erreicht, bei dem links und kurz darauf rechts (roter Punkt an Steineiche) abgebogen wird. Nun folgt ein Steilaufstieg von etwa 40 Metern über eine Geröllzunge, an deren Ende links ein felsiger Pfad abbiegt. Dieser führt zu einem Felsvorsprung, auf dem eine hohe Steinpyramide steht. Von hier ist der Pas del Diable schon zu sehen, zu dem man bald darauf gelangt.

Im Katalanischen ist el diable im Kontext mit einem Pass, Sattel oder eines Weges auch die Umschreibung für ein schweres Hindernis. Der Wanderer sieht aber schon nach dem ersten Blick auf den Steigkanal am „Teufels-Pass“, dass der Aufstieg kein allzu großes Problem sein kann. Tatsächlich erweist sich die Kletterei (rote Punkte) auf der etwa 20 Meter langen Felspassage auf tritt- und griffsicherem Gestein als unkompliziert. Hinter dem Pass beginnt eine kleine Hochebene. Auf einem Pfad (Steinmännchen, rote Punkte) erreicht man einen weiteren Steig, der zwischen hohen Steinblöcken ebenfalls problemlos erklommen werden kann.

Bei einer hohen Steinpyramide lohnt nun eine kurze Rast, um die beeindruckende Aussicht auf den Tausender Puig Roig, den ­Puig Caragoler de Femenia und die wild zerklüftete Küstenlandschaft bei dem Torrent de Mortitx zu genießen. Im Norden präsentiert sich die Bucht von Pollença mit den bizarr aufgefalteten Küstengebirgen Serra del Cavall Bernat und Serra d´Albercutx in ihrer ganzen Pracht. Auch die Halbinsel Formentor mit ihrem höchsten Gipfel el Pal und der Steilklippe el Fumat an der Cala Figuera und die Landzunge Sa Victòria mit dem Cap Pinar sind auszumachen.

Weiter geht es dann über zwei weitere Hochplateaus bis zu einer Abbruchkante, bei der ein Steinmännchen nach rechts verweist. Es beginnt nun der beschwerliche Steilaufstieg über sehr spitzes Karstgestein (Steinmännchen, rote Kleckse) in Richtung des Coll de Míner, auch Coll de Fartàritx genannt, der bald oben zu sehen ist. Kurz vor dem Sattel befinden sich Reste eines Weidezauns und auf dem Coll selbst eine hohe Steinpyramide.

Teil 2 folgt in der nächsten Ausgabe. Dann geht es hinauf zum Ca de Miner und den Klettersteig nach Binfaldó entlang.

Information

Wegstrecke: 12 km

Nettohehzeit: 3,5 Stunden

Höhenunterschied: 470 Meter

Anfahrt von Palma:

Auf der Ma-13 nach Inca, dort auf die Ma-2130 Richtung Kloster Lluc und dann auf die Ma-10 Richtung Pollença bis km 16,3.

Tourencharakter:

Sehr schwere Wanderung. Die Rundtour hat insgesamt eine Länge von 21 Kilometern, was eine sehr gute Kondition erfordert. Schon auf dem ersten Abschnitt bis zum Coll de Míner sind zwei Steilaufstiege zu bewältigen. Beim Aufstieg zum Pas del Diable an die vorgebene Route (rote Kleckse, Steinmännchen) halten. Beim Steigkanal des „Teufelspasses“ und bei einer folgenden Steigrinne ist einfache Klettertechnik angesagt. Ausrüstung:

Wanderstiefel, lange Hosen (stacheliges Gestrüpp), Kopfbedeckung, Wasser.

Einkehr:

Bar und Restaurant Coll de sa Bataia, Ctra. Inca-Lluc, km 14,8 der Ma-2130, Öffnungszeiten: 8 bis 20 Uhr, montags geschlossen.