Die mittelschwere Tour beginnt am Strand Cala Agulla. Hier läuft man links über einen Holzsteg und den feinen Sandstrand etwa 200 Meter bis zu einem weißen Haus und einem kleinen grünen Bootsschuppen. Dort biegt links (lila Farbklecks an Holzpfosten) der Weg in Richtung Cala Mesquida ab. Kurz darauf wird ein Eisentor durchschritten. Rechts davon liegt wenige Meter entfernt die kleine romantische Bucht Cala Moltó mit ihrem Fischerhäuschen, im Sommer ein beliebter FKK-Strand.

Weiter geht es nun zunächst immer geradeaus (lila Punkte auf Steinen am Boden) auf einer breiten Piste durch einen lichten Kiefernwald. In der näheren Umgebung fällt das dichte Unterholzgemisch aus Mastix, Straucherika, Balearen-Johanniskraut, Rosmarin, Dissgras und Ginsterarten auf. Auch ganze Kolonien von Zwergpalmen mit eleganten Fächern bewachsen das Gelände.

Rund 600 Meter nach dem Eisentor verweisen eine Steinpyramide und ein grüner Punkt links auf eine breite Piste. Die Route ist von jetzt durchgängig mit grünen Farbklecksen gekennzeichnet. Sie verläuft dabei unterhalb des rechts liegenden Berges Puig de s´Àguila zuerst eben durch einen Kiefernwald. Bei zwei Gabelungen wird rechts, später dann links (grüne Punkte) abgebogen.

Der Weg steigt nun bald an. Links ist ein Tal, das zur Possessió Ca´n Moltó gehört, mit Getreidefeldern zu sehen. Schließlich wird in etwa 30 Minuten nach dem Abzweig mit der Steinpyramide bei einem gemauerten Wasserbecken eine Gabelung erreicht. Die bisher grün-markierte Route führt dort geradeaus weiter. Die hier beschriebene Wanderung biegt jedoch rechts Richtung Cala Mesquida ab.

Ein breiter Waldweg verläuft jetzt in Richtung Meer, dessen Nähe der vom Wind angewehte Dünensand auf dem Waldboden ankündigt. Man gelangt dann zu einer Begrenzungsmauer mit einer Lücke, biegt dort rechts auf einen Fahrweg ab, nimmt kurz darauf bei einer hohen Aleppo-Kiefer den linken Abzweig und erreicht wenig später die Sanddünen der Cala Mesquida.

Diese Dünen wurden 1991 vom Govern Balear zum Naturschutzgebiet erklärt und erreichen mit dem Es Munt Gros eine Höhe von knapp über 50 Metern. Ihr Kamm ist teilweise mit Kiefern und Phönizischem Wacholder bewachsen. In den Sandmulden nutzen FKK-Anhänger nach der wochenlangen Schlechtwetterperiode auf der Insel die Sonnenstrahlen, um sich bräunen zu lassen. Die Bucht könnte eine maritimes Schmuckstück sein, wäre da nicht die Feriensiedlung, die in den 1960er Jahren erbaut worden ist.

Rechts vom Strand erhebt sich in einiger Entfernung der Bergrücken Puig des Telègraf mit der Ruine des Wachturms Torre de Son Jaumell, der das nächste Etappenziel ist. Zunächst steigt man etwas oberhalb des Strandes rechts auf einem Pfad bis zu einer Begrenzungsmauer auf. Dort wird links und dann gleich rechts (blaue Punkte) abgebogen.

Ein ehemaliger Schmugglerpfad führt nun im ersten Abschnitt mehr oder weniger eben in Richtung einer Senke. Dabei zeigen in kurzen Abständen vorhandene blaue Markierungen den Wegverlauf. Der Steig windet sich immer steiler in engen Kehren aufwärts. Zu guter Letzt ist dann noch ein Steilaufstieg, der absolute Trittsicherheit erfordert, bis zu einem Sattel auf dem Puig des Telègraf zu bewältigen. Hier biegt man links ab und erreicht kurz darauf den halb verfallenen Wachturm, neben dem sich eine Vermessungssäule befindet.

Aus 271 Metern ergibt sich ein traumhafter Panoramablick. Bei klarer Sicht ist sogar die Nachbarinsel Menorca auszumachen. Tief unten liegen die Urlauberhochburg Cala Ratjada, der Leuchtturm Far de Capdepera und die Bucht Cala Agulla mit ihrem smaragdgrünen Wasser. Im Südosten ist das Cap Vermell, bei dem sich die Coves d´Artà (Höhlen) befinden, zu erkennen.

Fantastisch auch die Aussicht nach Nordwesten und Norden auf den Torre d´Aubarca und die Halbinsel Ferrutx mit den markanten Bergen Puig Morei, Puig d´en Porrassar, Puig de sa Tudossa und die Talaia de Moreia. Der Blick schweift sogar bis zum nördlichsten Punkt Mallorcas, dem Cap de Formentor.

Für den Abstieg zur Cala Agulla begibt man sich wieder zu dem Sattel des Puig des Telègraf. Dort führt ein Trampelpfad geradeaus (roter Punkt) über den Bergrücken. Bei einer Gabelung wird dann links (Steinmännchen) abgebogen. Die durchgehend mit roten Klecksen und Steinmännchen markierte Route verläuft nun steil abfallend in engen Kurven talwärts bis zu einem gut erhaltenen Kalkofen.

Kurz darauf ist bei einer hohen Steinpyramide und den Schildern „Cala Mesquida“ und „Talaia de Son Jaumell“ ein breiter Waldweg erreicht. Links gelangt man wenig später wieder zu dem Abzweig mit der Steinpyramide von der Hinroute und von dort nach einigen Minuten zur Cala Moltó und zur Cala Agulla.

Information

Wegstrecke: 11 km (Rundtour)

Nettogehzeit: 3,5 Stunden

Höhenunterschied: 271 Meter

Anfahrt von Palma:

Auf der Ma-15 nach Manacor, Artà und nach Capdepera. Dort der Beschilderung „Cala Ratjada“ und „Cala Agulla“ folgen. Gegenüber dem Reitstall „Hipico - Cala Ratjada“ biegt links eine Straße zur Cala Agulla und zum Strandparkplatz ab.

Parkgebühren: 3 Euro pro Tag.

Tourencharakter: Mittelschwere Wanderung auf Waldwegen und steinigen Pfaden. Beim Steilaufstieg auf den Puig des Telègraf ist Trittsicherheit notwendig.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Der teilweise spitzfelsige Aufstieg von der Cala Mesquida zum Torre de Son Jaumell ist mit Badelatschen nicht zu empfehlen.

Einkehr: Strandbars an der Cala Agulla.