Die mittelschwere Tour beginnt unterhalb des Picknickplatzes (Àrees recreatives Font des Noguer). Dort biegt rechts (Schild „GR 221, Font des Prat, Refugi des Tossals Verds“) ein Weg ab. Die Piste führt entlang des betonierten Kanals, in dem das Wasser vom Stausee Gorg Blau zum Sammelbecken Cúber geleitet wird.

Dabei hat man rechts eine fantastische Aussicht auf das lang gestreckte Felsmassiv des Puig de sa Font und später auf die senkrecht abfallenden Steilwände des Morro d´Almallutx. Links erhebt sich Mallorcas höchster Berg, der Puig Major. Elegant ragen seine gewaltigen Hochzinnen Figa de Son Torrella (El Paredón), Sa Monja und Agulla des Fraure in den Himmel.

Schließlich wird nach 40 Minuten eine kleine Brücke erreicht, die über die Kanalrinne führt (Schild „Refugi Tossals Verds“). Links unten liegt der Stausee Gorg Blau. Das Reservoir wurde 1972 in Betrieb genommen. Vor der Flutung befand sich hier das Vall d´Almallutx. In dem fruchtbaren Hochtal wurden einst Getreide und Hülsenfrüchte angebaut. Von dem Vall sind nur die Häuser Cases d´Almallutx übrig geblieben, die von oben ebenfalls zu sehen sind.

Weiter geht es hinter der Brücke durch ein offenes Tor und dann auf einem teils gepflasterten und getreppten Karrenweg, der sich in einigen steilen Kehren nach oben bis zum Coll des Coloms schlängelt. Kurz nach dem Sattel biegt ein Pfad rechts auf den Puig des Tossals Verds ab. Die Route zur Serra des Teixos verläuft jedoch geradeaus (Schild „Refugi des Tossals Verds“) weiter.

Die Piste führt nun in Kurven durch einen dichten Steineichenwald abwärts. Nach etwa einer Viertelstunde ist eine Wegteilung erreicht. Hier ist der linke Abzweig (Schild „GR 221, Font des Prat, Lluc“) zu nehmen. Auf diesem gelangt man vorbei an der Hausruine Casa des Prat zu einer Gabelung. Nun empfiehlt sich ein kurzer Abstecher zur Font des Prat.

Die Quelle, die auch den Namen Font de Massanella trägt, ist eine der wasserreichsten auf Mallorca. Von hier aus ließ der Besitzer des bei Mancor de la Vall gelegenen Gutshofes Massanella in den Jahren 1748 bis 1750 einen acht Kilometer langen Wasserkanal, die Canaleta de Massanella, zu seinem Landsitz errichten. Seit 1982 fließt das Wasser der Font des Prat unterhalb der alten Trassenführung bis in die Gemeinde Mancor.

Für Mallorquiner ist die Quelle ein magischer Ort und ein beliebtes Ausflugsziel, wie ein großer Picknickplatz und Sitzbalken beweisen. Für sie zählt die Canaleta zum kulturellen Erbe ihrer Insel. Viele von ihnen sind stolz auf den Hirten Montserrat Fontanet, der auf dem Landgut Massanella arbeitete und dem senyor seine Baupläne für die Wasserleitung unterbreitet hatte. Der Großgrundbesitzer, der sich zuvor ohne konkretes Ergebnis von namhaften Bauingenieuren beraten ließ, erkannte sofort die Genialität der Pipelinepläne des Hirten, die auf dem Prinzip der kommunizierenden Röhren basierte.

Nach der Besichtigung der Quelle begibt man sich wieder zurück zu der Weggabelung und biegt dort links ab (Schild „Coll de ses Cases de sa Neu, Lluc“). Ein breiter Weg führt nun zunächst moderat ansteigend, später in steilen Kehren durch die Talsenke Comellar des Prat hinauf zur Quelle Font de ses Tosses d´en Gallina. Bald darauf wird eine große umgestürzte Kiefer, deren dicke Wurzelstämme noch im Erdboden verankert sind, überklettert und anschließend (Holzpfostenpfeile, Steinmännchen) Richtung des Sattels Coll de ses Cases da sa Neu - auch Coll des Prat genannt - weiter aufgestiegen.

Der Steig schraubt sich in teils langen Kehren sehr steil nach oben. Rechts bietet sich ein imposanter Blick auf die massive West- und Südwestwand des Puig de Massanella, auf den Coll de n´Argentó und den Puig de ses Bassetes. Schließlich wird der Coll des Prat erreicht, der mit 1.210 Metern einer der höchstgelegenen Sättel in der Serra de Tramuntana ist.

Bei dem Coll befindet sich eine Begrenzungsmauer. Links der Mauer beginnt dann der Aufstieg zu den Gipfeln der Gebirgskette Serra des Teixos. Das Schild „Casa de Neu d´en Galileu, Lluc“, das nach rechts verweist, ist zu ignorieren. Entlang der Mauer klettert man nun über spitzes Karstgestein nach oben. Kurz vor dem ersten Nebengipfel endet die Mauer. Rechts unterhalb befindet sich ein weiteres Schneeloch, die Casa de Neu des Teixos. Noch weiter unter sind die Schneegruben am Coll des Telègraf zu sehen.

Links steigt man dann ohne Schwierigkeiten zu einem weiteren Gipfelpunkt auf. Hier kann der Wanderer den Tiefblick auf die Stauseen Gorg Blau und Cúber sowie die Aussicht auf die Berge der Serra de Na Rius genießen, in Die Schlucht Torrent de Pareis hineinschauen und das tiefblaue Meer an der Bucht von Sa Calobra erkennen. Im Nordwesten erheben sich der meernächste Tausender Mallorcas, der Puig Roig und der Puig Caragoler de Femenia.

Ein Trampelpfad und eine Route über schroffem Fels führen dann links zum Hauptgipfel. Auf dem mit 1.256 Metern höchsten Punkt der Serra des Teixos steht eine Steinpyramide. Auch hier ist die Aussicht fantastisch: Der Blick schweift nach Süden über den Puig des Tossals Verds, die Serra d´Alfàbia und das Teix-Massiv bis nach Palma und seine Bucht. Tief im Südwesten ist der Puig de Galatzó auszumachen. Wenn man Glück hat, gleiten gerade Mönchsgeier durch die Lüfte. Zuweilen kann der Wanderer aber auch Gipfelstürmern auf dem etwas mehr als 100 Meter höheren Puig de Massanella zuwinken, wenn sie vor narrischer Begeisterung Alpenjodler zum Besten geben.

INFORMATION

Wegstrecke: 14 km (hin und zurück)

Nettogehzeit: 4,5 Stunden

Höhenunterschied: 500 Meter

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-11 nach Sóller, dann auf der Ma-10 Richtung Kloster Lluc. Unterhalb des Stausees Cúber liegt bei km 33,7 der Picknick- und Parkplatz Àrees recreatives Font des Noguer.

Tourencharakter: Mittelschwere Wanderung auf breiten Pisten, Pfaden und über spitzes Karstgestein. Rückweg auf der Hinroute.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Lokale in Sóller.