Die mittelschwere Tour beginnt bei Kilometer 17,2 der Ma-1110. Dort biegt rechts die C/. Àustria (Schild „Refugi Son Moragues“) ab. Nach etwa 300 Metern verweisen bei einem geöffneten Eisentor ein Holzschild „Refugi“ und rote Pfeile rechts auf einen breiten Karrenweg.

Wenig später wird die Quelle Na Rupit erreicht, bei der sich ein Picknickplatz und eine Ruine befinden. Fünf Minuten später ist bei einer Wegteilung rechts (Schild „Teix, Caragolí“, rote Punkte) abzubiegen. Nun beginnt die Piste in Kehren anzusteigen. Man gelangt dann zu einem Holzgattertor, das rechts über eine Steintreppe zu übersteigen ist.

Links des Weges liegt das Anwesen Son Moragues. Hier arbeiteten vor 90 Jahren noch Kalkbrenner und Köhler unter harten Bedingungen. Der Wanderer kann einen riesigen restaurierten Kalkofen, Köhlerplätze, Wohnunterkünfte und Backöfen besichtigen. Auch ein großes Wassersammelbecken ist noch erhalten.

Der Karrenweg schraubt sich jetzt in immer steiler werdenden Serpentinen weiter nach oben. An einer dieser Spitzkehren liegt die Quelle Font d´es Polls (die Quelle bei den Schwarzpappeln). Hier gibt es Bänke und Tische für eine Rast.

Wenig später sind das Refugi Son Moragues, eine Schutzhütte, und ein riesiges Schneeloch, die Casa de Neu d´es Cairats, erreicht. Dokumente belegen, dass schon Mitte des 17. Jahrhunderts Schneesammler die weißen Flocken in der Grube lagerten.

Weiter geht es auf dem teils abgestützten Camí de set Pams. Der „Weg der sieben Spannen“ (eine Spanne misst etwa 21 Zentimeter) ist durchgängig mit Steinmännchen und roten Farbklecksen markiert. Schließlich gelangt man zu dem Sattel Racó Perdut, auf dem eine hohe Steinpyramide und rote Punkte rechts auf einen Pfad verweisen. Hier beginnt nun die Aufstiegsroute sowohl zum Puig des Vent als auch auf den Puig des Teix.

Zunächst ist jedoch eine kurze Kletterpassage auf tritt- und griffsicherem Fels zu überwinden. Dahinter führt ein Trampelpfad (Steinmännchen) nach wenigen Minuten zu einer Begrenzungsmauer. Hier befindet sich eine Holzleiter, deren Sprossen auf der anderen Seite mit einer Eisenkonstruktion verbarrikadiert sind. Die Mauer kann jedoch fünf Meter links der Leiter ohne Probleme überstiegen werden.

Nun darf sich der Wanderer von den roten Schriftzügen „Propiedad privada, privat caza major“ (Privateigentum und Jagdgebiet) auf Felsen nicht irritieren lassen. Es gibt kein Verbotsschild für das Übersteigen der etwa 1,50 Meter hohen Mauer und für den Weiterweg in Richtung der Berge Puig des Vent und Teix.

Hinter der Mauer verläuft nun ein Pfad zur Pla de la Serp (Schlangen- ebene), die auch Pla de Mala Garba genannt wird. Rechts erhebt sich das Teix-Massiv. Um aber auf den Puig des Vent zu gelangen, wird geradeaus auf einem Weg das Plateau der Länge nach gequert und dann links auf einen deutlich sichtbaren Trampelpfad abgebogen. Dieser führt kurz darauf zu einer Steinpyramide und von dort links hinauf zu einer Hochebene. Von hier ist jetzt rechts im Nordwesten die Bergkuppe des Puig des Vent zu sehen.

Auf halbem Weg zum Gipfel sind zudem zwei Ruinen zu erkennen, die das nächste Etappenziel markieren. Sie sind auf einem Pfad (Steinmännchen) in einigen Minuten erreicht. Bei den beiden Gebäuden, von denen nur die Mauerfundamente übrig geblieben sind, handelt es sich um einen alten Kleinhof. Ein kreisrunder, mit Steinen eingefasster Dreschplatz weist darauf hin, dass hier früher mit Muli und Mahlstein Getreide gemahlen worden ist. Diese Hochebene und das Plateau Pla de Mala Garba waren aber nicht sonderlich fruchtbar. So ist der Name „Mala Garba“, schlechtes Bündel, entstanden.

Bei der größeren Hausruine verweist ein roter Pfeil links auf einen Pfad, der im Zickzack (Steinmännchen) in fünf Minuten auf den Gipfel vom Puig des Vent führt. Hier steht eine hohe Steinpyramide, bei der eine kleine Metallplatte mit einer Inschrift angebracht ist. Der Text erinnert an einen José Luis, der von 1968 bis 1999 gelebt hat.

Die Aussicht vom 1.004 Meter hohen Puig des Vent ist fantastisch. Der Blick schweift über die Tausendergipfel Puig Major, Puig de Massanella, Puig de sa Rateta und l´Ofre bis hin zur Serra d´Alfàbia. Beeindruckend auch der Tiefblick auf Sóller, Biniaraix und Fornalutx. Weit im Süden sind das Cap de Salines und der Archipel Cabrera auszumachen. Nach Südwesten reicht der Fernblick bis zum Puig de Galatzó und zur Mola d´Esclop.

Anschließend begibt man sich wieder zu der Mauer mit der Leiter und der Wegteilung mit der hohen Steinpyramide und biegt dort rechts ab. Der steinige, befestigte Höhenweg, den Erzherzog Ludwig Salvator einst anlegen ließ und der deshalb Camí de s´Arxiduc genannt wird, verläuft nun in steilen Kehren hinauf zum Puig Gros, von dort hinab in die Ebene Pla d´Artiges und dann wiederum in steilen Kurven hinauf zum Puig des Caragolí. Hier haben mallorquinische Wanderer Weihnachten 1990 eine Gedenktafel zu Ehren des Erzherzogs angebracht.

Weiter geht es auf dem Höhenweg manchmal hart an der Abbruchkante zu der 200 Meter senkrecht abfallenden Steilwand des Puig des Caragolí und mit einem Traumblick auf die Halbinsel Sa Foradada mit ihrem Felsloch hinunter zum Coll Estret de Son Gallard. Hier befindet sich eine steinerne Sitzbank, bei der links abgebogen wird. Man gelangt dann zu der Ebene Pla d´es Pouet. Bei einer Zisterne ist links (Steinmännchen) abzubiegen. Nach einem Mauerdurchlass beginnt auf einer sehr holprigen Piste der Abstieg nach Valldemossa. Nach 20 Minuten sind das Haus Ca´n Massana und wenig später die Straße Ma-1110 erreicht, auf der dann noch bis km 17,2 zur C/. Àustria zu wandern ist

Information

Wegstrecke: 13 Kilometer

Nettogehzeit: 4,5 Stunden

Höhenunterschied: 600 Meter

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-1110 bis kurz unterhalb von Valldemossa. Bei Kilometer 17,2 biegt rechts die C/. Àustria ab.

Tourencharakter: Mittelschwere Wanderung auf breiten Pisten und steinigen Pfaden. Auf dem Höhenweg ist Schwindelfreiheit gefragt. Vom Meer her können urplötzlich Wolkenwände aufziehen und das Terrain sofort in eine Waschküche verwandeln. In diesem Fall ist größte Vorsicht und gutes Orientierungsvermögen geboten.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Lokale in Valldemossa.