Die mittelschwere Wanderung beginnt in Valldemossa in der Carrer de la Venerable Sor Aina. Von dieser Straße biegt man dann bei dem Fußballplatz rechts in die Calle Joan Fuster und kurz darauf links in die Calle de les Oliveres ab. Am Ende der Straße ist das Anwesen Ca’n Massana erreicht. Dort zweigt links bei einer Eisenkette ein Weg ab. Dieser verläuft nun durch einen Olivenhain aufwärts bis zu einem Gattertor, das auf einer Leiter überstiegen wird.

Eine breite, holprige Piste windet sich jetzt in engen Serpentinen sehr steil nach oben. Nach etwa 20 ­Minuten verweisen eine grüne Markierung und ein Steinmännchen rechts auf einen Pfad, der dann bald darauf wieder auf die Hauptpiste führt. Man kann aber auch einfach auf dem Weg bleiben und den Abzweig ignorieren.

Schließlich wird nach weiteren 25 Minuten eine Begrenzungsmauer mit einem Durchlass erreicht. Diese Pforte ist der Eingang zu der Hochebene Pla des Pouet. Direkt hinter dem Mauerdurchlass verweist eine hohe Steinpyramide rechts auf einen Pfad. Dieser führt zunächst parallel der Begrenzungsmauer leicht ansteigend aufwärts. Der Trampelpfad verbreitert sich dann zu einem Weg und entfernt sich von der Mauer. Steinmännchen und die blaue Schrift „Teix“ zeigen beim weiteren Aufstieg die Richtung. Schließlich werden bei hohen Stützmauern, die Spitzkehren absichern, 20 Meter hohe Felswände und wenig später der Felsdurchlass Pas d’en Miquel erreicht, bei dem sich ein Mauerpfeiler und ein Eisenkreuz befinden.

Anschließend gelangt man in wenigen Minuten zu dem Aussichtspunkt Mirador de ses Basses, der rechts zehn Meter von der Piste entfernt liegt. Hier kann der Wanderer bei einer Pause einen Traumblick auf das Meer bei Port de Canonge und die Berge Fita del Ram, die Mola de Planícia und den Puig de Galatzó genießen. Auch der Blick auf Valldemossa ist beeindruckend.

Auf dem Mirador ist an einem Stein auch eine kleine Metallplatte angebracht. Der Inschrift kann entnommen werden, dass die Tafel Rafel Estaràs Estaràs und Sebastià Trias Mercant gewidmet ist. Ersterer war Musiker und Gründungsmitglied der bekannten Musikgruppe Els Valldemossa. Rafel Estaràs, der im April 2007 verstorben ist, bildete zusammen mit seinen beiden Brüdern den Backgroundchor von Salomé. Die spanische Sängerin hat 1969 in Madrid mit dem Lied Vivo cantando bei dem Grand Prix d‘Eurovision de la Chanson den ersten Platz belegt.

Sebastià Trias Mercant lebte in Valldemossa, war Philosoph und ist im Juni 2008 gestorben. Er hat Bücher über den katalanischen Philosophen Ramon Llull, die mallorquinische Kultur und über die Landgüter von Erzherzog Ludwig Salvator geschrieben. Der österreichische Adlige besaß bei Valldemossa und Deià einst mehrere große Landsitze.

Weiter geht es dann vom Mirador de ses Basses wieder auf dem breiten, teils mauergestützten Weg moderat ansteigend zu einem kleinen Plateau und von dort zu einem Sattel. Schließlich werden nach einigen Kehren die großflächige Hoch- ebene Pla des Aritges und kurz darauf eine Gabelung erreicht, bei der eine hohe Steinpyramide und eine Kieferngruppe stehen. Hier nimmt man den linken Abzweig (rechts verläuft die Route zum Teix-Massiv).

Der Wanderer befindet sich jetzt auf dem Höhenweg, den Erzherzog Ludwig Salvador anlegen ließ. Der Camí de s’Arxiduc windet sich in steilen Kehren aufwärts. Wenig später ist die felsige Kuppe des Puig des Caragolí erreicht, dessen Gipfel rechts (Steinmännchen) mit wenigen Schritten erklommen ist. Hier haben mallorquinische Wanderer Weihnachten 1990 eine Gedenktafel zu Ehren des Erzherzogs angebracht.

Die Aussicht von dem fast 950 Meter hohen Berg zählt zu den spektakulärsten in der gesamten Serra de Tramuntana. Weit im Süden ist Palma mit seiner Bucht, das Cap Blanc und sogar der Archipel Cabrera zu erkennen. Ganz tief im Südwesten ragen der Tafelberg Mola de s’Esclop und die majestätische Silhouette des Puig de Galatzó empor. Nach Nordwesten schweift der Blick von Port de Sóller über das Küstengebirge Montcaire, den Puig Major und den Gebirgszug Serra de Son Torrella bis hin zum Puig de Massanella.

Weiter geht es vom Puig des Caragolí auf dem Höhenweg. Nach rund 250 Metern verweisen mehrere Steinpyramiden rechts auf einen Pfad, auf dem der Abstieg nach Deià beginnt. Bald ist bei einer Abbruchkante eine Stelle erreicht, bei der sich ein sensationeller Tiefblick auf die vom Meer umspülte Landzunge Sa Foradada mit ihrem Felsenloch, den Küstenabschnitt bei der Cala Deià und von Llucalcari bietet.

Anschließend schlängelt sich die Piste in sehr vielen Kehren sehr steil abwärts, wobei sie immer wieder ganz nahe an den gewaltigen Felswänden der Cingles de Son Rul·lan entlangführt. Dabei muss man sich unbedingt an die von Steinmännchen und roten Klecksen markierte Route halten. Schließlich gelangt man bei einem steinernen Backofen und einem Köhlerplatz zu einer Gabelung, nimmt dort den rechten Abzweig (roter Punkt, Steinmännchen) und folgt dann weiter der mit Steinmännchen markierten Richtung.

Später wird dann ein Tor von der Possessió Son Rul·lan und bald darauf die Font de ses Rotes mit ihrem Stollen erreicht. Zehn Meter nach der Quelle biegt man links (Steinmännchen) ab und wandert auf einem an manchen Stellen von Schneidegras bedeckten und teils gepflasterten Pfad weiter, gelangt dann zu dem Anwesen Ca’n Borras, bei dem ein aus zwei Holzpaletten errichtetes Tor überstiegen wird. Kurz darauf werden ein Flurweg (hier rechts abbiegen) und wenig später auf einer Fahrbahn das Hotel Es Molí, danach die Landstraße Ma-10 und fünf Minuten später Deià erreicht.

Information

Wegstrecke: 12 km

Nettogehzeit: 4 Stunden

Höhenunterschied: 550 Meter

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-1110 nach Valldemossa. Rückfahrt von Deià mit dem Bus L 210 nach Valldemossa (Haltestelle gegenüber dem Hotel La Residencia), Abfahrt: Mo - Sa 16 und 18 Uhr, So, Feiertage: 15 und 19 Uhr. Tourencharakter: Mittelschwere Wanderung auf Karrenwegen und steinigen Pfaden. Die Strecken Valldemossa zum Pla des Pouet und vom Puig des Caragolí nach Deià sind Teil des Langwanderwegs GR 221, der Ruta de Pedra en Sec. Beim Abstieg nach Deià (unbedingt Steinmännchen und rote Markierungen beachten!) sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig.

Einkehr: Bars in Deià.