Das Landgut Planícia bei Banyalbufar wurde Mitte Februar von der Balearen-Regierung nach langwierigen Verhandlungen mit den Eigentümern für stolze 11,2 Millionen Euro erworben. Nach ersten Plänen soll auf der Possessió später einmal ein Informationszentrum zur Serra de Tramuntana entstehen und auch bisher gesperrte Wanderwege für die Allgemeinheit geöffnet werden. Aber schon heute sind Wanderungen auf dem Gebiet der Bergfinca möglich. Die zweifelsohne schönste Tour führt dabei auf den Hausberg von Planícia, die fast 950 Meter hohe Mola de Planícia mit ihrem Hauptgipfel Puig de sa Mola.

Die anspruchsvolle Wanderung beginnt beim Parkplatz des Landguts Sa Granja. Von dort begibt man sich zu der Landstraße Ma-1110, geht auf dieser links etwa 50 Meter in Richtung Banyalbufar und biegt bei einem Holzpfostenpfeil rechts auf einen Weg ab. Wenig später wird die Straße gequert und bei dem Schild „GR-221, Banyalbufar, Camí des Correu, 2 h“ auf eine Piste abgebogen.

Der teils gepflasterte „Postweg“ führt nun moderat ansteigend aufwärts, wobei Holzpfostenpfeile die Richtung zeigen. In der Folge werden zwei offene Eisentore passiert und schließlich ein gut erhaltener Kalkofen und eine größere Hüttenruine erreicht. Die Piste steigt nun weiterhin an, und man gelangt dann zu einem Mauerdurchlass, bei dem sich ein Schild („Banyalbufar, 1h 30 min.“) befindet. Rund 300 Meter nach der Mauerbresche heißt es bei einer Wegteilung und einem Holzpfostenpfeil, der geradeaus die Route nach Banyalbufar signalisiert, aufpassen: Drei rote Pfeile und ein Steinmännchen verweisen links auf eine breite Waldpiste und markieren den Einstieg für den Aufstieg zur Mola de Planícia. Bis zu dieser Stelle sind seit Tourstart etwa 40 Minuten vergangen.

Der Waldweg verläuft jetzt nach oben bis zu einer Begrenzungsmauer, bei der rechts abzubiegen ist (roter Pfeil). Nun beginnt der Aufstieg auf einem steinigen Weg durch die Talsenke Comellar de na Rotasses, der sich teils in Kehren sehr steil nach oben windet. Man bleibt dabei immer auf der eindeutig erkennbaren Hauptpiste und achtet auf Steinmännchen und rote Farbkleckse. Manche dieser Markierungen sind schon ein wenig verblasst, jedoch bei genauem Hinsehen immer zu identifizieren. Der Wanderer kommt an Köhlerplätzen und an einem aljub (Wasserspeicher) vorbei und gelangt rund 25 Minuten nach dem Abzweig vom Camí Correu auf eine Hochebene mit Steineichen, die längs gequert wird.

Weiter geht es nach dem Plateau auf dem Köhlerweg in Kurven wieder aufwärts. Die Piste verengt sich später zu einem Pfad. Auch nun zeigen Steinmännchen und rote Kleckse weiterhin die Richtung. Schließlich wird eine lange Mauer mit Durchlass erreicht, bei der sich ein roter Pfeil und das Schild „Coto privado de Caça“ (Jagdgebiet) befinden. Anschließend verläuft der Steig nach oben bis zu einem Köhlerplatz und von dort (Steinmännchen, rote Punkte) zu einem größeren Hochplateau, das von Steinen übersät ist, und bald darauf zu einem weiteren Köhlerplatz, der Ca’n Camotes genannt wird. Hier stehen eine Hütte mit Ziegeldach und eine Hüttenruine, bei der dann links (Steinmännchen) abgebogen wird.

Der immer noch eindeutig erkennbare Pfad führt nun zunächst zu einem Brunnen und kurz darauf links von einem Köhlerplatz (zwei Steinmännchen) im Zickzack weiter steil aufwärts zu einer längeren Felsformation. Hier verläuft die Route erst einmal eben weiter und steigt dann wieder steil an. Schließlich werden eine Begrenzungsmauer mit einer Lücke (roter Punkt) und wenig später nach einem kurzen, abschüssigen Abschnitt eine Talsenke erreicht. Hier verweist ein roter Pfeil nach rechts, und man steigt durch die Senke auf einem sehr steilen Pfad bis zu einem Felsdurchlass wieder auf. Bis zu dieser Stelle ist seit dem Aufstieg von der Steinhütte Ca’n Camotes rund eine Stunde vergangen, wobei auch auf dieser Etappe regelmäßig vorhandene Steinmännchen und rote Markierungen den Wegverlauf gezeigt haben.

Auch nach dem Felsdurchlass schicken diese Wegweiser den Wanderer sicher auf den Doppelgipfel der Mola de Planícia. Zunächst führt ein Pfad hinauf zu einer Mauer mit Lücke und von dort weiter ansteigend zu einem steineren Hochplateau, das halbrechts gequert wird. Anschließend gelangt man auf einer breiteren Piste, später auf einem Pfad zu einem Sattel, auf der eine Steinpyramide steht. Links davon ist 30 Meter oberhalb die Gipfelsäule vom Puig de sa Mola zu sehen, zu der problemlos aufgestiegen wird.

Aus einer Höhe von 941 Metern wird man für den anstrengenden Aufstieg mit einer spektakulären Fernsicht entschädigt. Der Blick schweift im Nordwesten von dem Gebirgszug Montcaire über den Puig Major und den Puig de Massanella bis hin zur Bucht von Alcúdia mit der Halbinsel Ferrutx im Nordosten. Tief im Süden sind der Strand Es Trenc, der Hafenort Colònia de Sant Jordi und der Archipel Cabrera auszumachen. Rechts gegenüber erheben sich der Puig de Galatzó und der Tafelberg s’Esclop.

Vom Hauptgipfel ist auf dem Nebengipfel das Dach einer Hütte zu sehen, die man vom Sattel mit der Steinpyramide aus erreicht. Sie diente im Spanischen Bürgerkrieg den Franco-Militärs zur Überwachung des Meeres. Der Tiefblick aus fast 1.000 Metern Höhe auf Banyalbufar und das Meer ist faszinierend. Auch die Aussicht auf die Küstenlandschaft bei Deià und die Felsnase Sa Foradada, die Marina de Sóller und den Puig de Bàlitx beeindruckt.

Information

Wegstrecke: 10 km

Nettogehzeit: 3,5 bis 4 Stunden

Höhenunterschied: 681 Meter

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-1040 bis Esporles und dort auf der Ma-1110 bis zum Parkplatz des Landguts Sa Granja.

Tourencharakter: Anspruchsvolle Wanderung auf breiten Pisten und sehr steinigen, steilen Köhlerpfaden. Die Route ist von dem Abzweig am Camí des Correu, beim Anstieg durch die Talsenke Comellar de na Rotasses bis zum Doppelgipfel der Mola de Planícia durchgehend mit Steinmännchen und roten Markierungen gekennzeichnet. Auf dem Nebengipfel der Mola de Planícia ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig (senkrecht abfallende Steilwände). Für die Gesamttour von Sa Granja über die Mola de Planícia nach Banyalbufar ist bei der Länge von 17 Kilometern eine sehr gute Kondition nötig. Wanderung nur bei stabiler Hochdruckwetterlage machen.

Ausrüstung: Wanderstiefel.