Die anspruchsvolle Tour startet bei dem Waschhaus des Bergdorfs Biniaraix. Dort zweigt rechts ein mit „GR 221, Barranc de Biniaraix, Cúber“ ausgeschilderter Weg ab. Der Wanderer befindet sich jetzt auf einem Teilabschnitt des Langwanderwegs GR 221, der von Andratx nach Pollença führt und auf dieser Teilstrecke Camí des Barranc genannt wird.

Rund 250 Meter weiter folgt eine Gabelung, bei der zwei Schilder „Es Barranc, l’Ofre, Lluc“ ebenfalls nach rechts verweisen. Kurz darauf beginnt der Camí des Barranc. Der Steig wurde in den Jahren 1986 bis 1991 von Auszubildenden der Steinmetzschule Sóller errichtet. Die gepflasterte, mit Stufen und Stützmauern versehene Piste führt nach einer Brücke entlang des Torrent des Barranc in Kehren nach oben. Man gelangt nach drei Minuten zu einer Gabelung und biegt dort links (Holzpfostenpfeil) ab. Nach etwa 250 Metern wird dann eine weitere Gabelung erreicht. An dieser Stelle steht links direkt am Weg ein Johannisbrotbaum. Hier ist nun rechts (geradeaus verläuft der Camí des Barranc weiter) auf einen Pfad abzubiegen, auf dem man nach zehn Metern auf ein offenes Eisentor stößt. Bei dem Durchlass befindet sich an einer Mauer ein roter Punkt.

Hinter dem Tor beginnt nun der Camí de s’Olivar Vell. Dieser alte Weg, der auf der rechten Seite des Torrent des Barranc unterhalb der Abhänge des Puig Cornador Petit nach oben führt, war lange Zeit die einzige Möglichkeit, die engen, unpassierbaren Schluchtwände des Torrent zu umgehen. Die Route wurde von Olivenbauern angelegt und auch von Schmugglern genutzt. Der teils mauergestützte, mit holprigen Steinen gepflasterte und auch gestufte Camí Vell windet sich als Pfad in steilen Kehren durch eine Terrassenlandschaft mit teilweise uralten Olivenbäumen nach oben. Dabei zeigen Steinmännchen immer die Richtung.

Nach einem 20-minütigen Aufstieg kommt man an einem sehr langen Geröllfeld vorbei und gelangt von dort kurz darauf zu einer Gabelung. Hier geht es geradeaus weiter (roter Punkt, Steinmännchen, silbergrauer Pfeil). Die Route verläuft danach immer noch in engen Kehren steil aufwärts. Vorbei an einer Höhle und an einer eingefallenen Hütte, wird nach 15 Minuten (Steinmännchen) eine Wegteilung erreicht, bei der ein Steinhaufen und ein silberfarbener Pfeil nach links verweisen. Der Steig schlängelt sich immer noch steil nach oben bis zur nächsten Gabelung, bei der rechts (roter Pfeil, Steinmännchen) abzubiegen ist. Kurz darauf wird der Sattel Coll d’en Se erreicht. Hier sollte man eine Pause einlegen und den Blick auf die Berglandschaft genießen. Direkt gegenüber, auf der anderen Seite des Torrent des Barranc, türmen sich die Steilwände des Morro d’en Joi, des Xaragall des Verger und der ses Solanes auf. Auch die vielen Terrassenmauern mit den Ölbäumen sind von hier besonders gut zu sehen.

Weiter geht es vom Sattel Coll d’en Se geradeaus (Steinmännchen) auf einem Pfad zunächst eben, dann bergab in Richtung eines Schuppens, der von weitem zu sehen ist. Nach wenigen Minuten erreicht man einen Felsen, auf dem die Hütte errichtet worden ist, und 30 Meter weiter eine Gabelung, bei der links (rote Markierung) abgebogen wird. Eine breitere Piste führt nun abwärts nach 200 Metern zu dem renovierten Häuschen C’an És Barranc und von dort geradeaus (Steinmännchen, einen rechten Abzweig ignorieren!) wenig später zu dem Wasserloch des Torrent de l’Ofre. Dieses wird auf Steinen gequert, dann links (roter Klecks) auf einen Pfad abgebogen und nach 50 Metern rechts (Holzpfostenpfeil) auf den Camí des Barranc eingebogen. Der gepflasterte Treppensteig führt nun in sehr steilen Kehren in Richtung des oberen Schluchtkessels. Dabei ergeben sich immer wieder spektakuläre Blicke auf Schluchtwände und den Wasserfall Salt des Cans.

Nach rund 30 Minuten wird ein offenes Eisentor durchschritten und dann nach etwa 500 Metern bei einer Gabelung rechts abgebogen (Schild „Mirador d’en Quesada, Es Cornadors“) und das Bachbett des Torrent de l’Ofre bei einer Staumauer auf Steinen gequert. Danach schraubt sich ein Hirtenpfad nach oben zu einem Sattel (Steinmännchen), der bei einem Eisenpfeil rechts weiter steil nach oben verläuft. Der teils mauergestützte Steig schlängelt sich in sehr engen Kurven weiterhin aufwärts, wobei durchgehend Steinmännchen und pinkfarbene Kleckse die Richtung zeigen.

Rund 40 Minuten nach dem ersten Sattel wird ein weiterer erreicht, auf dem eine hohe Steinpyramide steht. Rechts oben ist schon die Schutzhütte Refugi dels Cornadors zu sehen. Von dort sind es nur noch 100 Meter bis zum Gipfel des Puig Cornador Gran mit seinen hohen Steinpyramiden. Der Fernblick aus über 960 Metern Höhe ist sensationell. Er reicht im Nordosten bis zur Bucht von Alcúdia. Doch die schönste Aussicht bietet sich von dem gemauerten Mirador d’en Quesada, der sich geradeaus 50 Meter unterhalb des Gipfels direkt an der Abbruchkante des Cornador Gran befindet: Tief unten liegen der Barranc des Biniaraix sowie Sóller mit seinem Hafen und das Meer. Im Nordwesten ist die zentrale Serra de Tramuntana mit ihren Hochgipfeln zu erkennen.

Für den Rückweg begibt man sich wieder zu dem Abzweig bei dem Torrent de l’Ofre mit der Staumauer und folgt dann der Beschilderung und den Holzpfostenpfeilen, welche die Route für den zweistündigen Abstieg nach Biniaraix signalisieren.

Information

Wegstrecke: 15 km

Nettogehzeit: 5 Stunden

Höhenunterschied: 750 Meter

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-11 nach Sóller, dort nach Biniaraix (Beschilderung). Hier von der Plaça de la Concepció auf der C/. de Sant Josep zum Waschhaus.

Tourencharakter: Anspruchsvolle Wanderung auf teils sehr steilen, treppenförmig angelegten und gepflasterten Wegen sowie steinigen Pfaden.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Bar Bodega, Biniaraix, Plaça de la Concepció, Öffnungszeiten: 9 bis 21.00 Uhr, montags Ruhetag.